Dass die Preise für Solarstrom in den USA im freien Fall sind, ist schon länger zu beobachten. Kostete noch im Jahr 2010 die Kilowattstunde Sonnenenergie aus großen Freiflächen-Anlagen durchschnittlich 21,4 Dollarcent, so waren es vergangenes Jahr nur noch 11,2 Cent. Ein Preissturz bei Solarstrom um 48 Prozent. Jetzt gehen in Texas zwei Solaranlagen ans Netz, die Strom für unglaubliche 3,5 Eurocent pro Kilowattstunde liefern sollen (etwas weniger als fünf Dollarcent). In Deutschland kostet Solarstrom aus großen Freiflächenanlagen derzeit im günstigsten Fall rund acht Eurocent. Der Hintergrund: Der lokale Energieversorger der Stadt Austin, Austin Energy, hat vor einigen Monaten eine Ausschreibung für zwei Solarkraftwerke mit einer Leistung von 150 Megawatt gestartet. Das günstigste Angebot lieferte der Solarriese SunEdison. Austin Energy verpflichtet sich, den Strom für 25 Jahre abzunehmen.
Die starke Sonneneinstrahlung in Texas tut ihr übriges, außerdem senkt die 25-jährige Abnahmedauer den Preis.
In Deutschland erhalten Solaranlagen derzeit eine Vergütung über 20 Jahre. Außerdem sind die Kosten sehr niedrig, um Land in Texas zu pachten, da es sich meist um nicht nutzbare Wüsten- oder Prärieflächen handelt.
Interessant ist: Laut Aussagen von Austin Energy waren alle 30 Angebote, die von Solarprojektierern für die Ausschreibung kamen, nur unwesentlich teurer als das Angebot von SunEdison. Auch die Kosten, die Austin Energy für ihre anderen Energiequellen veröffentlicht hat, sind durchaus spannend:
Windenergie: zwischen 2 und 2,7 Eurocent pro Kilowattstunde (auch hier greifen Steuererleichterungen der US-Regierung)
Erdgas: 5 Eurocent pro kWh
Holzpellets: zwischen 6,4 und 11,5 Eurocent pro kWh
Kohleenergie: 7,2 Eurocent pro kWh
Atomstrom: 9,4 Eurocent pro kWh
Solarpark, Baujahr 2009: 12 Eurocent pro kWh
Quelle Text und Bild: Wirtschaftswoche Green
Wieder ein wirklich gut recherchierter und lesenswerter Blogeintrag! Weiter so!
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