"Hohe Anteile von Erneuerbaren ins System zu integrieren bedeutet das gesamte System zu verändern", sagte IEA-Chefin Maria van der Hoeven anlässlich der Vorstellung der Studie in Paris. "Die Analyse der IEA erfordert es, eine neue Perspektive einzunehmen." Der Analyse zufolge stellt die Integration der ersten fünf bis zehn Prozent erneuerbarer Energien in den Strommarkt kein Problem dar, weil die Systeme flexibel genug sind, um deren schwankendes Angebot auszugleichen. Vorhandene flexible Kraftwerke, das Stromnetz, Speicher und kleinere Anpassungen auf der Nachfrageseite dienten als Puffer.
Wenn der Ausbau der Erneuerbaren hierüber hinausgehe, reichen diese Puffer aber nicht mehr aus, betont die IEA-Studie. Dann müsse man sowohl die Erneuerbaren systemkonformer ausgestalten als auch für mehr Flexibilität im System sorgen. "Die Systemtransformation hat zwei Seiten", schreibt die Energieagentur, "den Aufbau des neuen flexiblen Teils des Systems und den Rückbau der alten inflexiblen Strukturen." Hierbei könne es auch zu Verteilungskonflikten kommen, warnt die IEA. Dann nämlich, wenn alte Kraftwerke – das sind vor allem Kohlekraftwerke – vorzeitig vom Netz gehen müssten.
Hier müsse sich die Politik überlegen, wie sie mit den entwerteten Investitionen der Betreiber umgehe. "Wir dürfen aber angesichts dieser Schwierigkeiten nicht die Vorteile der Erneuerbaren für die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz aus den Augen verlieren", betont die Energieagentur.
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