Dienstag, 4. Juni 2013

Neue Superbatterien

Weltweit denken Wissenschaftler radikal um und definieren die Batterie neu. Sie entwickeln derzeit Batterien, die extrem leistungsstark, transparent und dünn wie Folie sind.

Akkus und Batterien erwecken unsere Elektrogeräte zum Leben. Sie versehen ihren Dienst in Lampen, Handys und Autos. Wie die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 6/2013, ab jetzt im Handel) berichtet, entwickeln Wissenschaftler nun völlig neue Energiebündel: extrem leistungsstark, transparent und dünn wie Folie. Sie lassen sich zerschneiden und in Textilien weben. Der Akku der Zukunft soll zum einen lange seine Kapazität halten können, zum anderen schnell aufzuladen sein. Zumindest dem zweiten Teil des Anforderungsprofils scheint man einen Schritt näher gekommen zu sein. Paul Braun und seine Kollegen Xindi Yu und Huigang Zhang der University of Illinois scheinen einen Weg gefunden zu haben, der ein sekundenschnelles Laden eines Mobiltelefons oder Notebooks ermöglicht.

Die US-amerikanischen Forscher kombinieren dabei das Prinzip herkömmlicher Lithium-Ionen- oder Nickel-Metallhydrid-Akkus und das von Kondensatoren, die schnell zu laden sind, jedoch nur eine geringe Energiespeicherkapazität haben. Eine große Zukunft ihrer Akkus sieht das Trio vor allem im Einsatzgebiet rund ums Elektroauto. Das Aufladen eines Elektromobils würde dann nicht viel mehr Zeit in Anspruch nehmen als ein normaler Tankstopp an einer Tankstelle.

Weltweit denken Wissenschaftler radikal um und definieren die Batterie neu. Die Visionäre möchten "Allerweltsmaterialien" wie Plastik, Papier oder Textilien selbst zu Stromspeichern machen. Statt in dicken Akkupacks ließen sich die Energiespeicher dann in den Bauteilen unterbringen - etwa im Gehäuse von Smartphones oder in der Karosserie von Elektromobilen. Smartphones wären dann nicht dicker als eine Kreditkarte.

Und die Visionen und Ideen gehen noch weiter: Das US-amerikanische Startup-Unternehmen Paper Battery hat eine Akkufolie auf den Markt gebracht, die so dünn ist wie Plastikfolie und sich ebenso zusammenrollen lässt. Man kann die Akkufolie beliebig mit der Schere zuschneiden. Damit ist es möglich, den Energiespeicher an jedes Design anzupassen. So sollen etwa Notebooks und Tablets im Inneren komplett mit Akkufolie beklebt werden, um deren Laufzeit wesentlich zu erhöhen und dabei gleichzeitig Gewicht und Maße zu verringern. In eine ähnliche Kerbe schlägt das finnländische Unternehmen Enfucell. Es hat ein spezielles Verfahren entwickelt, um Energiespeicher auf Plastikfolie zu drucken.

Die Einsatzgebiete gedruckter und hauchdünner Batterien scheinen grenzenlos zu sein und beflügeln die Fantasie der Unternehmen. Der US-amerikanische Verpackungshersteller Sealed Air Corporation etwa sieht die Zukunft der hauchdünnen Batterien im Bereich der Logistik. Schon heute benutzt das Unternehmen gedruckte Batterien, die Sensoren mit Temperaturfühlern antreiben, um gekühlte Lebensmittel oder Medikamente während des Transports zu überwachen.

1 Kommentar:

  1. Leider halten die Batterien, die es zur Zeit gibt, recht wenig, und nehmen recht viel Zeit in Anspruch, bis sie aufgeladen sind...

    AntwortenLöschen