Donnerstag, 13. Juni 2013

KEV: Der Deckel ist (fast ganz) weg

Mit der am Donnerstag erfolgten Zustimmung des Ständerates zur „Freigabe der Investitionen in erneuerbare Energien ohne Bestrafung der Grossverbraucher“ ist der Weg frei für die Deblockierung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Der Fachverband Swissolar begrüsst die Annahme dieser Vorlage Damit können ab 2014 mehr als die Hälfte der 22'500 Solarenergieprojekte auf der KEV-Warteliste realisiert werden (siehe auch Solarmedia vom 10. Juni 2013).

Mit der Annahme im Ständerat wurde die unterschiedliche Haltung der beiden Räte betreffend der Grösse der Solaranlagen, die nicht mehr die kostendecken Einspeisevergütung (KEV) sondern eine Einmalvergütung erhalten sollen, bereinigt. Für Anlagen zwischen 10 und 30 Kilowatt haben die Anlagenbesitzer nun die Wahl zwischen der Einmalvergütung oder der KEV. Swissolar begrüsst diesen konstruktiven Kompromiss der beiden Räte. Erfreulich ist nach wie vor auch, dass mit dem neuen Gesetz ab 2014 ausdrücklich der zeitgleiche Eigenverbrauch des selbst produzierten Solarstroms zugelassen wird.

In Kombination mit dem Eigenverbrauch bleibt das neue Fördermodell für alle Anlagenbesitzer interessant. Das 2014 in Kraft tretende Gesetz ermöglicht Tausenden von Hausbesitzern, Gewerbetreibenden, Bauern und öffentlichen Institutionen einen Beitrag zum Umbau der Energielandschaft in der Schweiz zu leisten. Die zusätzliche Entlastung von der KEV-Umlage für Grossverbraucher ist akzeptabel, da nur eine begrenzte Zahl von Firmen und nur bei Durchführung von Massnahmen zur Stromeffizienz davon profitieren kann. Damit wird die Energiewende konkret, wie Swissolar in einer Medienmitteilung schreibt. 

Aktuell liegen auf der Warteliste 23‘400 projektierte Anlagen für erneuerbare Energien brach. Diese könnten zusammen eine Jahresproduktion von deutlich über vier Milliarden Kilowattstunden Strom erbringen – das entspricht der Hälfte der Produktion von Leibstadt, dem grössten AKW der Schweiz. In diesem Jahr erhält gemäss Bundesamt für Energie nur gerade ein Zehntel dieser Anlagen einen positiven KEV-Bescheid. Eine Entdeckelung der KEV ist daher mehr als notwendig.

80% der Solaranlagen auf der KEV-Warteliste wurden von Privaten eingegeben, dies im Glauben, dass das Fördersystem des Bundes zuverlässig funktionieren wird. Vor diesem Hintergrund hat Swissolar die Bürgerbewegung Pro Solar gegründet. Sie hat zum Ziel, engagierten Schweizer Bürgern, die sich für eine sichere, saubere und unabhängige Energieversorgung dank Solarenergie einsetzen möchten, eine Informationsplattform zu bieten. Die Website www.pro-solar.ch bietet aktuelle Informationen sowie Möglichkeiten, sich als Privatperson für den Ausbau der Solarenergie zu engagieren. 

Quelle: Swissolar / Bild: Dachintegrierte PV-Anlage in Küsnacht (ZH) - Guntram Rehsche

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2 Kommentare:

  1. Wie steht es mit Anlagen zwischen 1 kW und 10 kW ??

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  2. je nachdem wann du die in Betrieb genommen hast gibt es eine Wahlmöglichkeit für KEV oder 30% der Investitionskosten. Glaube das Stichdatum war Ende 2012. Was danach realisiert wird gibt nur noch die 30% der Investitionskosten, also eine einmalige Abgeltung.

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