Freitag, 13. November 2009

Kein Wunder in Kopenhagen....

.... aber dafür eines dank Photovoltaik. Das war das Fazit der Tagung zum Klimawandel an der ETH-Zürich aus der Sicht von Solarmedia. Nur: Wunder dauern etwas länger.

Die Erwartungen an den Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember seien enorm hochgeschraubt, sagte Bundesrat Moritz Leuenberger. Realistischer sei aber ein späteres Abkommen in diesen ach so komplizierten Verhandlungen. Und erinnerte daran, welch leidvolle Geschichte die CO2-Abgabe in der Schweiz durchlitten habe, bis sie jetzt dann nach Jahren der Auseinandersetzungen als umfassenderes Gesetz festgeschrieben werde. Da sei es nur natürlich, wenn weltweite Abkommen ihre Zeit brauchten.

ETH-Professor Boulouchos sieht Strom als Energieform der Zukunft - vorausgesetzt, er werde erneuerbar erzeugt (Foto: ETH)



Für mehr Geduld, aber aus technischer Warte, plädierte auch ETH-Professor Konstantinos Boulouchos. Nachdem an der Tagung noch dramatischere Klimawerte, als das internationale Klimapanel (IPCC) bereits festhielt, konstatiert wurden, zeigte Boulouchos Optionen auf, die die Technik zur Verminderung des Klimawandels bietet. Und – übrigens in Übereinstimmung mit dem soeben erschienenen neuen Buch von Al Gore («Our Choice») – sieht er photovoltaisch erzeugten Strom als Schlüssel der künftigen Entwicklung. Wenn es also etwa mit dem Verkehr nicht weiter gehen könne wie bislang, so weise die Elektrifizierung den Weg. Und diese wiederum werde weit gehend CO2-frei erfolgen können, wenn sie auf der Basis von direkter Umwandlung des Sonnenlichts in Strom, also der so genannten Photovoltaik erfolge.

Ist der Weg zu einer solchen Lösung auch weit und bedürfe noch vieler technischer Innovationen - Photovoltaik gilt gemäss heutiger Preisrelationen immer noch als teuer – so hingen die Früchte doch häufig recht tief und man brauche sie nur zu pflücken. Das gilt gemäss Boulouchos vor allem für die vielen Effizienzmassnahmen im Baubereich, die bekannt, einsetzbar und mitunter nicht einmal teurer als herkömmliche seien – unter Einbzug der Spareffekte.

Wo die Früchte höher hängen, setzt Boulouchos auf Leitern respektive technische Lösungen, die erlauben sie zu pflücken. Da habe die Schweiz sehr gute Voraussetzungen und auf diesen Wege gilt es jetzt vor allem zu setzen. Ob allerdings die Haltung von Bundesrat Leuenberger, der Photovoltaik andernorts immer wieder als zu teuer bezeichnet (und sie erst später vermehrt fördern will), hilft, ist entsprechend zu bezweifeln.

© Solarmedia

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