Liestaler Energieversorger EBL investiert als erster Schweizer Energieversorger in ein solarthermisches Kraftwerk in Spanien - ohne direkt Strom zu beziehen.
Der Energieversorger beteiligt sich an dem 30 MW-Solarkraftwerk "Puerto Errado II" im spanischen Murcia(im Bild der EBL eine artgleiche Anlage). Die Vertragsunterzeichnung mit der Novatec Biosol AG bedeute einen wichtigen Meilenstein für die EBL-Strategie, bis ins Jahr 2020 rund 30% des unternehmensbezogenen Energieabsatzes aus neuen erneuerbaren Quellen zu beziehen. Der in dem solarthermischen Kraftwerk in Spanien erzeugte Solarstrom diene vorerst dem Verbraucher vor Ort und verbessere den europäischen Strom-Mix, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die EBL will ihren Erfahrungsvorsprung auf diesem Gebiet in der Schweiz für neue Geschäftsfelder ausnutzen, heißt es weiter. Ein direkter Bezug resp. Transport des Solarstroms in die Schweiz erfolgt also vorderhand nicht. Die EBL sicherte sich nach eigenen Angaben eine Beteiligung von 85 % an Bau und Betrieb des solarthermischen Kraftwerks Puerto Errado II in Calasparra, der Region Murcia, im Südosten von Spanien. Einen ähnlichen Schritt machte unlängst auch die Energieversorgung von München (siehe Solarmedia-Beitrag vom 14.7.09)
Die im Sonnengürtel von Europa gelegene Gegend weist eine der höchsten Sonnenscheinintensitäten in Europa auf und sei von daher ideal für diese Art der Energiegewinnung, betont EBL. Gebaut werde das Solar-Kraftwerk auf einer Fläche von 60 Hektar, entsprechend der Größe von rund 84 Fußballfeldern. Sie soll die direkte Sonnenstrahlung zur Erzeugung von rund 50 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr nutzen (was der Versorgung von etwa 11.000 Haushalten diene). Der Spatenstich für Puerto Errado II ist im Oktober geplant, vorbehaltlich der Entscheidung über die neue spanische Einspeisevergütung für Solarstrom. EBL rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren.
"Die Beteiligung an Puerto Errado II ist ein Meilenstein für einen schweizerischen Energieversorger in Spanien. Als erste Stromversorgerin der Schweiz geht die EBL auf dem Feld der Sonnenwärmekraftwerke respektive 'Concentrating Solar Power' (CSP) eine zukunftsfähige Investition ein", heißt es in der Pressemitteilung. Vom EBL-Anteil von 85 % mit einer Eigenkapitalquote von rund 57 Millionen Schweizer Franken (CHF) soll bei Zustimmung des Grossen Rats des Kantons Basel-Stadt eine Beteiligung von 31 % an die Industriellen Werke Basel IWB gehen. Einer Gesamtinvestition von 150 Millionen Euro stehe eine Einspeisevergütung von zirka 33 Eurocent/kWh gegenüber. Dies garantiere, dass das Projekt auch ökonomisch äußerst interessant sei.
© Solarmedia
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