Die Zauberformel «Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV)» beherrscht zusehends die Diskussion um die Förderung Erneuerbarer Energien. Vor allem auch für die Photovoltaik ist sie von zentraler Bedeutung, in der Schweiz allerdings nur im klitzekleinen Rahmen.
Die Einspeisevergütung machte in Deutschland schon frühzeitig die Anwendung von Solarmodulen lohnend - im Bild die Verkleidung der Bahnhofsgebäude von Freiburg im Breisgau - der Sonnenhauptstadt Deutschlands (Foto Guntram Rehsche).
Erneuerbare Energien sind eine Erfolgsgeschichte, kein Zweifel: Ihr Anteil an der Energieversorgung hat sich etwa in Deutschland in den letzten zehn Jahren verdreifacht auf rund 15 Prozent des Gesamtstromverbrauchs. Im Stromsektor ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit der Einspeisevergütung den auch der wichtigste Faktor für die positive Entwicklung.
Das EEG beruht auf dem Prinzip der garantierten Einspeisevergütung. Strom aus Erneuerbaren Energien wird vorrangig abgenommen und mit einer gesetzlich festgelegten Summe pro Kilowattstunde vergütet. Das gewährleistet Investitionssicherheit und ist vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen die Voraussetzung, Produktions¬kapazitäten und Energieanlagen aufzubauen. Jedes Jahr sinkt die technologiespezifische Vergütung für neue Anlagen – das führt zu Innovationen und zu sinkenden Kosten.
Weltweit haben sich inzwischen mehr als 60 Länder und Regionen die Einspeisevergütung zum Vorbild genommen, davon 19 in der Europäischen Union. Soeben hat China deren Einführung angekündigt. Der grösste Modulproduzent der Welt, Suntech Power mit Sitz in Wuxi bei Shanghai, erwartet denn auch eine substantielle Stimulierung der PV-Anwendung in China selbst – bislang fanden die chinesischen Produzenten eher im Ausland ihre Märkte. Suntech Vorsitzender Zhengrong Shi erwartet demnach eine Vergütung von photovoltaisch erzeugtem Strom, die bei Grossanlagen zwischen 20 und 30 Rappen liegen und spätestens Ende Jahr eingeführt wird. Umgekehrt werden die grossen chinesischen Modulproduzenten, wie Suntech Power ebenfalls ankündigt, ihre Produktion teilweise in wachstumsstarke Märkte wie die USA verlagern.
Die Einspeisevergütung wird damit den Aufbau einer solar angetriebenen Stromversorgung weltweit verstärkt stimulieren, trotz gelegentlich auftauchender Anfeindungen. In Deutschland selbst, ist sie unlängst unter Druck geraten – vor allem wegen ihres Erfolgs. Denn die Mittel, die von allen Stromkonsumenten zur Finanzierung erhoben werden, erreichen unterdessen Milliardenbeträge – machen pro Konsumentin allerdings monatlich nach wie vor nur rund zwei Euro aus. Und das EEG stellt in allen Anwendungsfällen sicher, dass anders als etwa bei der Förderung von Kohlestrom in Deutschland oder Atomstrom weltweit, die Degression von vorne herein festgeschrieben ist – die Förderung über die Jahre hinweg also abnehmen wird. So übrigens auch in der Schweiz, die sich mit jährlich höchstens 16 Millionen CHF ebenfalls ein – allerdings höchst bescheidenes – Einspeiseprogramm leistet.
Quellen und weiter führende Infos:
- Unendlich viel Energie
- Renewable Energy World
© Solarmedia
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