Die in Deutschland geplante „Sonnensteuer“ gefährdet Wettbewerbsfähigkeit
der Photovoltaik. Die Branche fordert deshalb Nachbesserungen bei
EEG-Novelle und eine Rückkehr zu verlässlichen Rahmenbedingungen. Ein Investorenleitfaden soll zudem bei der Erschließung neuer
Photovoltaik-Geschäftsfelder helfen.
Bis Ende 2016 rechnet der deutsche Bundesverband
Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) mit einer Verdopplung der weltweit
installierten Solarstromleistung. Im zweiten Jahr in Folge legt die
globale Photovoltaik-Nachfrage 2014 voraussichtlich um 20 Prozent zu.
Hintergrund für das erfreuliche Marktwachstum sind stark gesunkene
Kosten und die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom.
Doch während Solartechnik insbesondere in Asien und
Amerika boomt, geht der Solarstrom-Ausbau in Deutschland immer langsamer
voran. Grund ist eine deutliche Verschlechterung der politischen
Rahmenbedingungen. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar
warnt: „In diesen Tagen wird sich entscheiden, ob Deutschland ein
wichtiger Solarmarkt bleibt oder den Anschluss verliert und die selbst
gesteckten Ausbauziele verfehlt.“ Die Solarbranche hofft auf
Nachbesserungen bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG),
die aktuell im Deutschen Bundestag beraten wird. Sie kann dabei auf eine
breite Unterstützung in der Bevölkerung und im Bundesrat bauen.
Die
geplante finanzielle Belastung von Solarstrom für die Selbst- und
Mieterversorgung durch eine „Sonnensteuer“ wird nach einer aktuellen
repräsentativen Umfrage durch TNS Emnid von drei Viertel der deutschen
Bevölkerung abgelehnt. Die Förderung der Solarenergie führt inzwischen
zu keiner relevanten Verteuerung der Strompreise mehr, wie jüngst auch
die Verbraucherschützer bestätigten. „Die Preise für Solarstromanlagen
sind so stark gesunken, dass eine Drosselung des Ausbaus keine
Kostenentlastung der Verbraucher bringt. Wir brauchen mehr Solaranlagen
im Strom- und Wärmesektor für eine sichere und bezahlbare
Energieversorgung“, so Körnig.
Während in Deutschland ein weiterer Markteinbruch
droht, setzt das Ausland immer stärker auf die Kraft der Sonne, um seine
Energieversorgung umweltfreundlicher und sicherer zu machen. So
verdreifachte sich 2013 die Photovoltaik-Nachfrage beispielsweise in
Japan und China, in den USA stieg sie um mehr als 40 Prozent. China
kündigte erst vor wenigen Tagen an, seine ehrgeizigen Ausbauziele für
Solarstrom nochmals deutlich zu erhöhen. Bis 2017 will die Volksrepublik
die installierte Solarstrom-Gesamtleistung mehr als verdreifachen. In
Deutschland ist die Photovoltaik-Nachfrage 2013 hingegen um knapp 60
Prozent und in diesem Frühjahr nochmals um rund 45 Prozent eingebrochen.
Mit einem so geschrumpften Heimatmarkt seien weder die
Energiewende-Ziele erreichbar, noch biete dieser ausreichende
Entwicklungsperspektiven für Solarunternehmen.
Positiv entwickelt sich der Markt für
Solarstromspeicher. Nachdem letztes Jahr das KfW-Förderprogramm für
Solarbatterien gestartet ist, wurden bereits rund 10.000 Speicher
installiert. Führende Marktforschungsinstitute sagen einen boomenden
Markt voraus. Bis 2020 rechnen IHS und Bloomberg New Energy mit einem
weltweiten Speicher-Zubau von bis zu zehn Gigawatt pro Jahr. Das große
Interesse zeigt sich auch an der Messe: Solarstromspeicher sind dieses
Jahr erneut ein Schwerpunkt in München.
Für die Solarbranche immer wichtiger wird die
Erschließung neuer Geschäftsfelder, die weitgehend ohne Förderung
auskommen. Der BSW-Solar hat deshalb anlässlich und mit exklusiver
Unterstützung der Messe Intersolar Europe neue Investorenleitfäden
vorgestellt.
Die umfangreichen und praxisnahen Publikationen bieten eine ausgezeichnete Hilfestellung bei der Umsetzung neuer Geschäftsmodelle im Bereich der solaren Nahstrom- und Mieterversorgung im In- und Ausland. Eine Leseprobe und weitere Informationen sind online verfügbar unter http://bsw.li/1knlt1d.
Auch der Ausbau der Solarwärme bleibt in Deutschland
hinter den Erwartungen zurück. Vier von fünf Heizungen sind veraltet.
Die Sanierungsquote liegt bei lediglich drei Prozent im Jahr.
„Klimaschutz und Energiewende werden nur dann gelingen, wenn Erneuerbare
Energien auch im Wärmesektor endlich durchstarten können. Nur mit
effektiven Anreizen und verbindlichen Vorgaben werden wir die veralteten
Öl- und Gasheizungen los und verringern die Abhängigkeit von fossilen
Energieimporten“, so Körnig.
Die Präsentation zur Intersolar-Pressekonferenz findet sich unter: http://bsw.li/1ouI37t
ZUM WEITERLESEN UND AUF DER MESSE
Praxisleitfäden für neue Geschäftsmodelle in Deutschland: http://bsw.li/1knlt1d
Internationaler Investorenleitfaden: http://bsw.li/1t2k8wY
Workshop von DIHK und BSW-Solar zu neuen Geschäftsmodellen für Industrie und Gewerbe auf der Intersolar Europe 2014: http://bsw.li/1pu0b1V
PRESSEKONTAKT / REDAKTIONELLE RÜCKFRAGEN:
David Wedepohl, Pressesprecher
Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
Friedrichstraße 78, 10117 Berlin
presse(at)bsw-solar.de
Telefon: 030 / 29 777 88-30
www.solarwirtschaft.de
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