Temperaturen weit über 40 Grad Celsius, und Wüste soweit das Auge reicht. Inmitten dieser Einöde aus gelben Sanddünen, auf halbem Weg zwischen Kairo und Alexandria, liegt Wadi El-Natrun: Eine grüne Oase, in der neben Tomatenfeldern Olivenbäume und Dattelsträucher wachsen. Stück für Stück wird hier der Wüste fruchtbares Ackerland abgetrotzt – auch mit Hilfe der juwi-Gruppe. Der Wörrstädter Spezialist für erneuerbare Energien hat in der ägyptischen Wüste ein weiteres Off-Grid Projekt erfolgreich umgesetzt. Eine Kombination aus Wind- und Solaranlage erzeugt ausreichend Strom, um mehrere Pumpen zur Bewässerung der Felder sowie eine Anlage zur Entsalzung des natronhaltigen Grundwassers zu betreiben. Eine Batterie mit einer Speicherkapazität von rund 500 Kilowattstunden sorgt dafür, dass Grundwasser nun rund um die Uhr aus knapp 90 Meter Tiefe gefördert werden kann. Ausgeschrieben und betreut wurde das Projekt von der Universität Alexandria, die in Wadi El-Natrun erforscht, wie karger Wüstenboden für die Landwirtschaft erschlossen werden kann. Für juwi ist es das erste Projekt in Ägypten.
Die komplette technische Ausrüstung sowie Solarmodule und Wechselrichter wurden zuvor in fünf Überseecontainern vom rheinhessischen Wörrstadt nach Wadi El-Natrun transportiert. Die vier Kleinwindkraft-Anlagen mit je 12 Kilowatt (KW) Leistung kamen separat aus den Niederlanden. Zusammen mit einer Elektrofirma aus Alexandria wurden die 50 KW Solaranlage, die vier Windräder sowie der Batteriespeicher innerhalb von nur zwei Wochen errichtet. Fabian Jochem, Leiter der Off-Grid Abteilung bei juwi: „Es war ein bewegender Moment, als nach zwei Wochen Dauerarbeit die Anlage in Betrieb ging. Mitten in der Nacht, im Scheinwerferlicht eines Pickups, haben wir die Pumpen zum ersten Mal in Betrieb genommen – und das Wasser sprudelte!“
Sein Kollege Norbert Borchert ergänzt: „Wir haben nicht nur Wasser in die Wüste gebracht, sondern auch unser Wissen an die Menschen weitergegeben, die es hier unmittelbar anwenden können. Auch deshalb hat sich das Projekt gelohnt.“ Dank der neuen Hybridanlage ist auch der alte Dieselgenerator überflüssig geworden. Das ist gut für die Umwelt und spart Treibstoffkosten. „Der Dieselgenerator war nicht nur alt, extrem laut und dreckig, sondern auch sehr wartungsintensiv“, so Borchert weiter. Über das GSM-Handynetz kann die Hybridanlage von Deutschland aus überwacht werden. Mögliche Störungen können so in Echtzeit entdeckt und von lokalen Wartungsfirmen behoben werden.
Die juwi-Off-Grid Abteilung verfügt über jahrelange Erfahrung und bringt weltweit saubere Energie in all die Regionen, die nicht an öffentliche Stromnetze angeschlossen sind. So zum Beispiel nach Tsumkwe im Norden von Namibia: In der Kleinstadt an der Grenze zu Botswana hat juwi 2011 eine der größten Solar-Hybridanlagen Afrikas gebaut. Die Anlage versorgt alle öffentlichen Gebäude und etwa 100 Haushalte nun 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr mit sauberem Sonnenstrom.
Quelle: Juwi
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