Freitag, 30. November 2012

Erneuerbare immer günstiger

Die Investitionskosten neuer Kraftwerke bestimmen neben den Betriebskosten den Energiepreis. Nun belegt eine ausführliche Studie, dass die sinkenden Investitionen den Erneuerbaren Energien zu absoluter Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den fossilen und nuklearen Energien verhelfen wird - die Energiewende damit auch kostenmässig vorteilhaft ist.

Heutige Investitionen in Erneuerbare Energien sichern stabile Strompreise von morgen. Weil die klima­freundliche Elektrizität keine endlichen Ressourcen als Brennstoff benötigt, liegen die Betriebskosten von Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Regel weit unter denen fossiler Kraftwerke (wie bei der Solardachanlage im Bild). Bei den notwendigen Anfangsinvestitionen für den Bau der Stromerzeugungsanlagen sah es bisher anders aus. Doch die Kostenschere schließt sich zunehmend. Während die Investitionskosten für Anlagen auf Basis Erneuerbarer Energien sinken, ist der Bau fossiler Kraftwerke in den letzten Jahren teurer geworden. Einen Überblick über die Investitionskosten für Kohle- und Gaskraftwerke einerseits und Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien andererseits gibt ein Studienvergleich der Agentur für Erneuerbare Energien unter www.energie-studien.de.

Die Investitionskosten für neue Kraftwerke sind neben den Brennstoffkosten der wichtigste Bestimmungsfaktor für die Stromgestehungskosten. Der neue Studienvergleich des „Forschungsradars Erneuerbare Energien“ zeigt hier einen klaren Trend: Investitionen in die Stromerzeugung auf Basis Erneuerbarer Energien werden immer günstiger, während der Bau konven­tioneller Kraftwerke in den letzten Jahren teurer geworden ist. 

Für die etablierten Technologien ist dabei auch in Zukunft nicht mehr mit nennenswerten Kostensenkungen zu rechnen, während die noch relativ jungen Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien auf ihren Lern­kurven weiter voranschreiten. „Die finanziellen Belastungen durch die Energiewende werden sehr kritisch diskutiert. In dieser Debatte gerät oft aus dem Blick, dass das Beharren auf einer fossil-nuklearen Energieversor­gung keineswegs stabile Strompreise bedeuten würde. Mit der Abhängigkeit von immer teurer werdenden fossilen und atomaren Energieträgern und notwendigen Neuinvestitionen in konventionelle Kraftwerke gibt es starke Triebkräfte für künftige Strompreisanstiege“, erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer.
 
„Der starke Zubau in den vergangenen Jahren hat insbesondere bei der Windenergie und der Photovoltaik zu erheblichen Kostendegressionen geführt, die sich an den gesunkenen EEG-Vergütungen für Neuanlagen ablesen lassen“, betont Vohrer. Zugleich mache man sich durch den konse­quenten Ausbau der Erneuerbaren Energien unabhängiger von den techni­schen und wirtschaftlichen Risiken der fossil-atomaren Energiewirtschaft. Durch den Verzicht auf endliche Rohstoffe wie Stein- oder Braunkohle haben Erneuerbare-Energien-Anlagen viel geringere Betriebskosten als ihre fossilen Pendants. Vohrer: „Das wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zunehmend kostendämpfend auf den Stromrechnungen der Verbraucher bemerkbar machen.“
 
Eine untergeordnete Rolle für die Stromgestehungskosten fossiler Kraftwerke spielen bisher die Zertifikatspreise für den Ausstoß von Kohlendioxid im Rahmen des europäischen Emissionshandels. An der Leipziger Strombörse EEX notieren die Preise derzeit unter 7 Euro je Tonne CO2-Ausstoß. Die Umweltschäden durch den Ausstoß des Klimagases werden von Forschern jedoch bei mehr als dem Zehnfachen dieses Wertes angesetzt. „Das zeigt, dass die heutigen Marktpreise den Wert der Erneuerbaren Energien nicht widerspiegeln“, kritisiert Vohrer. 
 
Der neue Studienvergleich im Forschungsradar ist im Netz zu finden unter:
http://www.energie-studien.de/de/service/mediathek/grafik-dossiers-studien-im-vergleich/detailansicht/article/studienvergleich-entwicklung-der-investitionskosten-neuer-kraftwerke.html

Bild eines Solarbauernhauses in Zürich-Regensdorf: Guntram Rehsche 

Quelle: Forschungsradar EE

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