Die Investitionskosten neuer Kraftwerke bestimmen neben den Betriebskosten den Energiepreis. Nun belegt eine ausführliche Studie, dass die sinkenden Investitionen den Erneuerbaren Energien zu absoluter Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den fossilen und nuklearen Energien verhelfen wird - die Energiewende damit auch kostenmässig vorteilhaft ist.
Heutige Investitionen in
Erneuerbare Energien sichern stabile Strompreise von morgen. Weil die
klimafreundliche Elektrizität keine endlichen Ressourcen als Brennstoff
benötigt, liegen die Betriebskosten von Erneuerbare-Energien-Anlagen in
der Regel weit unter denen fossiler Kraftwerke (wie bei der Solardachanlage im Bild). Bei den notwendigen
Anfangsinvestitionen für den Bau der Stromerzeugungsanlagen sah es
bisher anders aus. Doch die Kostenschere schließt sich zunehmend.
Während die Investitionskosten für Anlagen auf Basis Erneuerbarer
Energien sinken, ist der Bau fossiler Kraftwerke in den letzten Jahren
teurer geworden. Einen Überblick über die Investitionskosten für Kohle-
und Gaskraftwerke einerseits und Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer
Energien andererseits gibt ein Studienvergleich der Agentur für
Erneuerbare Energien unter www.energie-studien.de.
Die
Investitionskosten für neue Kraftwerke sind neben den Brennstoffkosten
der wichtigste Bestimmungsfaktor für die Stromgestehungskosten. Der neue
Studienvergleich des „Forschungsradars Erneuerbare Energien“ zeigt hier
einen klaren Trend: Investitionen in die Stromerzeugung auf Basis
Erneuerbarer Energien werden immer günstiger, während der Bau
konventioneller Kraftwerke in den letzten Jahren teurer geworden ist.
Für die etablierten Technologien ist dabei auch in Zukunft nicht mehr
mit nennenswerten Kostensenkungen zu rechnen, während die noch relativ
jungen Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien auf ihren
Lernkurven weiter voranschreiten. „Die finanziellen Belastungen durch
die Energiewende werden sehr kritisch diskutiert. In dieser Debatte
gerät oft aus dem Blick, dass das Beharren auf einer fossil-nuklearen
Energieversorgung keineswegs stabile Strompreise bedeuten würde. Mit
der Abhängigkeit von immer teurer werdenden fossilen und atomaren
Energieträgern und notwendigen Neuinvestitionen in konventionelle
Kraftwerke gibt es starke Triebkräfte für künftige Strompreisanstiege“,
erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien,
Philipp Vohrer.
„Der starke Zubau in den vergangenen
Jahren hat insbesondere bei der Windenergie und der Photovoltaik zu
erheblichen Kostendegressionen geführt, die sich an den gesunkenen
EEG-Vergütungen für Neuanlagen ablesen lassen“, betont Vohrer. Zugleich
mache man sich durch den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien
unabhängiger von den technischen und wirtschaftlichen Risiken der
fossil-atomaren Energiewirtschaft. Durch den Verzicht auf endliche
Rohstoffe wie Stein- oder Braunkohle haben Erneuerbare-Energien-Anlagen
viel geringere Betriebskosten als ihre fossilen Pendants. Vohrer: „Das
wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zunehmend
kostendämpfend auf den Stromrechnungen der Verbraucher bemerkbar
machen.“
Eine untergeordnete Rolle für die
Stromgestehungskosten fossiler Kraftwerke spielen bisher die
Zertifikatspreise für den Ausstoß von Kohlendioxid im Rahmen des
europäischen Emissionshandels. An der Leipziger Strombörse EEX notieren
die Preise derzeit unter 7 Euro je Tonne CO2-Ausstoß. Die
Umweltschäden durch den Ausstoß des Klimagases werden von Forschern
jedoch bei mehr als dem Zehnfachen dieses Wertes angesetzt. „Das zeigt,
dass die heutigen Marktpreise den Wert der Erneuerbaren Energien nicht
widerspiegeln“, kritisiert Vohrer.
Der neue Studienvergleich im Forschungsradar ist im Netz zu finden unter:
http://www.energie-studien.de/de/service/mediathek/grafik-dossiers-studien-im-vergleich/detailansicht/article/studienvergleich-entwicklung-der-investitionskosten-neuer-kraftwerke.html
Bild eines Solarbauernhauses in Zürich-Regensdorf: Guntram Rehsche
Quelle: Forschungsradar EE
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