Zu Wochenbeginn sorgte die Branchenstudie der Bank Sarasin für Aufsehen (siehe Solarmedia 30. November 2009). Die hervorragenden Marktaussichten für die Photovoltaik werden nun durch den renommierten BBC-Analysten Roger Harrabin gestützt.
Demnach werden die Kosten der Installation von Solarmodulen noch schneller als erwartet sinken. Dazu trägt indirekt bei, dass die Lebensdauer von Solarmodulen statt der in den Kostenrechnungen bislang angenommen 20 in der Regel bis zu deren 30 Jahre erreicht. Denn manche Solaranlage hat unterdessen mehr als zwei Jahrzehnte Lebensdauer auf dem Buckel und läuft und läuft und läuft. Damit sinken die Lebenszeitkosten dramatisch, wie das EU-Energie-Institut herausfand. Laut Harrabin folgert das Institut, die Banken sollten langfristige Darlehen für PV-Anlagen gewähren, die Sonnenlicht direkt in Elektrizität wandeln.
Roger Harrabin ist Umweltanalyst des englischen Medienunternehmens BBC und einer der bekanntesten und lang gedienten Umwelt- und Energiejournalisten überhaupt. Gemäss Wikipedia wurde er bereits mit zahlreichen Preisen geehrt und führte unter anderem ausführliche Gespräche mit Margaret Thatcher, Tony Blair, Al Gore, John Kerry, Ban Ki-Moon, James Lovelock, Sonia Gandhi and Bjorn Lomborg.
Das erwähnte EU-Institut gibt sich gewiss, dass die solarbasierte Stromerzeugung bis 2020 europaweit für rund die Hälfte aller Bauten wettbewerbsfähig sein wird – wohlgemerkt dannzumal ohne weitere staatliche Unterstützung. Das gilt selbst in bewölkteren Gegenden, rechnet doch Harrabin selbst in seiner Schlechtwetterheimat mit der so genannten Netzparität bis zum Jahr 2030. Gestützt wird die These vom holländischen Solarexperten Professor Wim Sinkevon der Utrecht University in the Netherlands.
Derzeit allerdings ist staatliche Unterstützung, etwa in Form der staatlich garantierten Einspeisevergütung, noch lebenswichtig für die Branche. Die ihrerseits dank dem gewachsenen Marktvolumen allein im abgelaufenen Jahr eine Kostenreduktion für Solarmodule von rund 30 Prozent realisieren konnte oder aufgrund der schwierigen Marktverhältnisse zugestehen musste. Zu Hoffnung Anlass geben auch die derzeit anlaufenden Solarprogramme in China, Indien und den USA. Spezifisch für Europa plädieren alle erwähnten Experten für bessere Finanzierungsmodelle seitens der Banken, die die Sicherheit und Langlebigkeit des Solargeschäfts endlich anerkennen müssten. Denkbar wäre auch, dass den Banken die Solaranlagen gehören würden und die Bewohner einer Liegenschaft einfach für den bezogenen Strom bezahlen würden.
Auf technischer Seite laufen im Übrigen derzeit Bemühungen, die Lebenszeit von Solarmodulen sogar auf bis zu 40 Jahre zu erhöhen – was aufs Ganze gesehen zu einem weiteren Kostenschnitt für Solarelektrizität führen wird.
© Solarmedia / Quelle: Roger Harrabin, environment analyst
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