Mittwoch, 2. Dezember 2009

Jungfraujoch Forschungsmekka

Das Jungfraujoch in den Berner Alpen hat sich in den erfolgreichen Tests der Photozellen des Solarflugzeugs von Bertrand Piccard als Forschungsplatz für Solarzellen bestätigt.

Gestützt auf diese Tests hat das Schweizer Energieunternehmen BKW FMB Energie AG (BKW) zu Entwicklungszwecken eine weitere, durch ihre Tochtergesellschaft sol-E Suisse AG errichtete Photovoltaik Anlage mit neuartigen hocheffizienten Rückkontaktzellen am Berghaus Jungfraujoch auf 3.550 Metern Höhe in Betrieb genommen.

Die BKW hatte bereits im Sommer 2007 auf dem Jungfraujoch an einer Gebäudefassade die Machbarkeit eines hochalpinen Sonnenkraftwerks getestet. Berechnungen und Messungen an der bestehenden Fotovoltaik-Testanlage der BFH-TI Burgdorf auf dem Jungfraujoch ergaben, dass aufgrund der intensiveren Sonneneinstrahlung und der tieferen Temperaturen der Energieertrag mit vergleichbarer Technologie auf dem Jungfraujoch rund 50 bis 70 Prozent höher liegt als etwa auf dem Dach des STADE DE SUISSE Wankdorf Bern.

Mit der neuen Anlage will die BKW nun prüfen, inwieweit sich dieser von der BKW für Solar Impulse auf dem Jungfraujoch getestete Solarzellentyp auch für gebäudeintegrierte Anwendungen eignet,
heißt es in einer Pressemitteilung. Bisherige Forschungsresultate zeigen, dass der Energieertrag auf dem Jungfraujoch gegenüber dem Schweizer Mittelland bei gleichen technischen Randbedingungen um bis zu 70 Prozent höher ist. Dies aufgrund der wesentlich höheren Sonneneinstrahlung, tiefer Temperaturen und der Reflexion durch Gletscher und ewigen Schnee, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Auf dem Jungfraujoch liegen die Temperaturen zwischen -37 Grad Celsius und +10 Grad Celsius (im Mittel: -8,2 Grad Celsius).

Anhand der neu errichteten Photovoltaik Anlage am Berghaus Jungfraujoch mit einer Fläche von 25 Quadratmeter und einer Spitzenleistung von 4,5 kW sollen nun auch Erkenntnisse im Hinblick auf die idealerweise in dieser Höhenlage zu verwendenden Solarmodule gewonnen werden. Dies auf Grundlage der im Solarflugzeug Solar Impulse von Bertrand Piccard verwendeten hocheffizienten Rückkontaktzellen. Bei diesem Zellentyp sind sämtliche elektrischen Kontakte an der Rückseite angeordnet, so dass die Zellenvorderseite völlig frei ist für die einfallende Sonnenstrahlung, was zu bedeutend höheren Wirkungsgraden führt als bei Standard-Solarzellen.

Die BKW FMB Energie AG (BKW) gehört mit 24 Terawattstunden Energieumsatz zu den großen Energieunternehmen der Schweiz und beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Energieunternehmen ist eigenen Angaben zufolge federführend beteiligt an den größten schweizerischen Erneuerbare Energien-Produktionsanlagen (Photovoltaik Anlage Mont-Soleil, Windkraftwerk Juvent, Solarkraftwerk Stade de Suisse, Solarkraftwerk Jungfraujoch).

Quelle: BKW FMB Energie AG (BKW)

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