Montag, 14. Dezember 2009

2013 als PV-Schlüsseljahr

Der oberste Manager des grossen chinesischen Modulherstellers Yingli sieht die Kostenparität im Jahr 2013 als erreicht. Dann muss sich sogar die Atomindustrie warm anziehen.

In einem Spiegel-Online-Interview sieht Stuart Brannigan (siehe Bild) die Kostenparität für Solarstrom in rund drei Jahren als gekommen. Was nichts anderes heissen will, als dass dannzumal der solar erzeugte Strom selbst demjenigen aus neu erstellten AKW’s das Wasser reichen kann (wobei die AKW’s in jener Zeit vermutlich sowieso an Wassermangel leiden werden). Brannigan gestand im Interview auch zu, dass die vergleichsweise günstigen chinesischen Module von den Billiglöhnen in China profitierten. Allerdings zahle gerade die Solarbranche dort weit überdurchschnittliche Löhne – die Angestellten kämen auf rund 300 Euro monatlich. Was in der Tat für chinesische Verhältnisse weit über dem städtischen Durchschnittslohn von 100 Euro liegt.

Yingli-Module soweit das Auge reicht - neben Suntech Power ist das Unternehmen eines der erfolgreichsten aus China.





Der Yingliboss meinte weiter: «Wir müssen bei gleicher Qualität günstiger sein als bekannte Marken aus Deutschland. Sonst würden wir den Markt nicht überzeugen. Deutsche Hersteller bieten ihre Solarmodule für 1,60 Euro pro Watt an. Chinesische kosten 1,30 bis 1,40 Euro.» Solange die Endabnehmer bereit seien, für europäische Ware einen Aufpreis zu zahlen, könnten auch diese Hersteller überleben. Gerade in Deutschland ist derzeit in Zusammenhang mit der Abnahmegarantie für Solarstromproduzenten eine heftige Diskussion über die Höhe der Garantie im Gange. Kritiker monieren, sie diene vor allem der Unterstützung der ausländischen Produzenten (siehe Solarmedia vom ).

«Der Grund für die enorme Nachfrage in Deutschland ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es garantiert sehr hohe Festpreise für Solarstrom», meinte Brannigan im Spiegel-Gespräch weiter. Ohne EEG würde die Solarbranche weltweit sehr viel schlechter dastehen. Es hat den ersten großen Boom ausgelöst, und Regierungen in anderen Ländern haben es kopiert. Entscheidend sei aber die künftige Kostensenkung. Wenn ein Solarmodul nur noch einen Dollar pro Watt koste, werde Solarstrom wettbewerbsfähig. Und dann sei auch die neu aufgeflammte Atomdiskussion nicht zu fürchten: « Diese Diskussion wird uns unter Umständen sogar nützen.» Neben Deutschland werden nach Einschätzung des chinesischen Solarmanagers vor allem die Länder Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, die USA und China den Solarmarkt der Zukunft ausmachen.

© Solarmedia / Quelle: Spiegel Online

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