Sonntag, 13. April 2014

Klimaschutz bring's

Der neue IPCC-Bericht zeigt, wie wichtig zügiger Abschluss eines globalen Klimaabkommens ist. Als ermutigendes Startsignal zum entschiedenen Handeln bezeichnen Germanwatch und Brot für die Welt den am Sonntag erschienenen dritten Teil des 5. Weltklimaberichts (IPCC-AR5-Report).

"Die Wissenschaft hat umfassend dargelegt, dass die Mittel und Möglichkeiten vorhanden sind, die Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf maximal zwei Grad zu begrenzen", sagt Sabine Minninger, Klimareferentin bei Brot für die Welt.

Der dirtte Teil des Fünften IPCC-Sachstandsbericht wurde vom 7. bis 11. April 2014 in Berlin verabschiedet. Der Bericht zeigt ökonomische, technologische und politische Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels auf. © de-ipcc.de





Lutz Weischer, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch, ergänzt: "Der IPCC-Bericht unterstreicht, dass gute Chancen zum Einhalten des Zwei-Grad-Limits nur bestehen, wenn in den kommenden Jahren mit dem Umsteuern ernst gemacht wird. Die Rahmenbedingungen dafür müssen die Regierungen bis zum Weltklimagipfel in Paris Ende nächsten Jahres schaffen."

Dies sei zum einen notwendig, um einen gefährlichen Klimawandel mit unkalkulierbaren Risiken zu verhindern. Zum anderen sei es aber auch ökonomisch geboten, da jede Verzögerung den Klimaschutz teurer mache. Zudem lege der Bericht dar, dass Energiesicherheit und verbesserte Luftqualität mit erneuerbaren Energien erheblich kostengünstiger zu erreichen seien als beim Festhalten an fossiler Energieerzeugung.

"Der IPCC-Bericht zeigt, dass Klimaschutz nicht nur viele Risiken entschärft, sondern auch große wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt", so Lutz Weischer. "Erneuerbare Energien werden immer kostengünstiger und leistungsfähiger. Gleichzeitig dürfen die bekannten Vorkommen fossiler Brennstoffe nicht mehr verbrannt werden, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. Die klare Botschaft an die Finanz- und Energiebranche lautet also: Wer weiterhin in fossile Industrien investiert, geht hohe Risiken ein. Dieses Geschäftsmodell steht zunehmend auf dem Prüfstand."

Sabine Minninger fügt an: „Der Bericht belegt, dass ein fundamentaler Wechsel der Energiesysteme notwendig ist. Die Entwicklungsländer müssen von den Industrieländern dabei unterstützt werden, einen kohlenstoffarmen Entwicklungspfad einzuschlagen und die Nutzung von erneuerbaren Energien auszubauen. Die Finanzierung von Kohlekraftwerken durch die deutsche staatliche KfW-Bank im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit wirkt dagegen kontraproduktiv. Die Signale aus der deutschen Politik für einen Ausstieg der KfW aus der Kohleförderung sind vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Berichts ein überfälliges Zeichen für eine glaubwürdige Klimapolitik.“

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