In Grindelwald, unweit der Bergkolosse Eiger, Mönch und Jungfrau, zahlen StromkundInnen ab dem neuen Jahr inklusive
Mehrwertsteuer rund 25 Rappen pro Kilowattstunde (nach einer
fünfprozentigen Preissteigerung gegenüber 2013, siehe auch Rubrik Strompreise
in der rechten Solarmediaspalte). Das dürfte in günstigen Fällen mit
entsprechender Grösse und Ausrichtung der PV-Anlage den Preis für selbst
erzeugten Solarstrom bereits übersteigen . Mit anderen Worten, die Grid Parity
ist auch in der Schweiz fallweise bereits erreicht. Bei weiterhin steigenden
Preisen ab Elektrizitätswerk und fallenden Solarstromerzeugungskosten wird es damit für immer mehr
Haushalte in der Schweiz lohnend, Strom selbst zu produzieren – und bald
auch selbst zu speichern. Jetzt beginnt eine Entwicklung, die im
nördlichen Nachbarland bereits zu beobachten ist.
Natürlich wird auch 2014 die Politik die Entwicklung des
Solarstrommarktes entscheidend beeinflussen. Die parlamentarische
Auseinandersetzung um die hiesige Energiewende steht auf der Agenda – ebenso
wie in anderen Staaten, allen voran in Deutschland. Der weitere Gang der Dinge noch
alles andere als klar ist. Immerhin haben die Ernennungen von Fachexperten und
Befürwortern sowohl einer umfassenden Energiewende als auch der Solarenergie im
Speziellen die Befürchtungen für Deutschland etwas zerstreut, dass dort jetzt
alles radikal geändert und das Rad der Zeit zurückgedreht werde.
Was immer im nördlichen Nachbarland beschlossen wird, muss allerdings unter einem ganz anderen Licht als die hiesige Situation beurteilt werden. Denn Deutschland hat in den vergangenen zehn Jahren bereits einen gewaltigen Sprung gemacht – und erzeugt heute rund einen Viertel des Gesamtstromverbrauchs mit neu installierten Anlagen der Erneuerbaren – in erster Linie mit Windkraft (rund 10 Prozent) und Sonnenlicht (rund 6 Prozent). Da stellen sich naturgemäss andere Probleme als in der Schweiz, wo ausgerechnet diese beiden künftigen Schlüsseltechnologien kaum Promillegrösse bei der Wind- und immerhin gerade mal ein Prozent bei der Solarenergie ausmachen.
Was immer im nördlichen Nachbarland beschlossen wird, muss allerdings unter einem ganz anderen Licht als die hiesige Situation beurteilt werden. Denn Deutschland hat in den vergangenen zehn Jahren bereits einen gewaltigen Sprung gemacht – und erzeugt heute rund einen Viertel des Gesamtstromverbrauchs mit neu installierten Anlagen der Erneuerbaren – in erster Linie mit Windkraft (rund 10 Prozent) und Sonnenlicht (rund 6 Prozent). Da stellen sich naturgemäss andere Probleme als in der Schweiz, wo ausgerechnet diese beiden künftigen Schlüsseltechnologien kaum Promillegrösse bei der Wind- und immerhin gerade mal ein Prozent bei der Solarenergie ausmachen.
Übrigens: Am 1. Januar zeigte die Solarenergie, wozu sie
selbst im Winter imstande ist: In Deutschland erreichte sie eine
Spitzenleistung von sechs Gigawatt und produzierte damit selbst an diesem
tiefsten Wintertag – zugegebenermassen nur für kurze Zeit – rund zehn Prozent
des benötigten Stroms. Wer sich über jeweils aktuelle Werte kundig machen
möchte, findet Angaben in der rechten Spalte dieses Blogs oder direkt auf der Website «Das leistet die Photovoltaik».
Der Blick in die weite Welt zeigt, dass es abgesehen von
Europa (welch Armutszeugnis) in vielen Ländern deutlich bergauf geht mit der
Solarenergie – im abgelaufenen Jahr wurde eine 15-prozentige Ausweitung erzielt – im
kommenden wird ein Wachstum erwartet, das eher noch darüber liegen wird. 2013 hat die Solarbranche eine deutliche Erholung verspürt. Nach der Erhebung des
Marktforschungsinstitut IHS wurden demnach 2013 Sonnenkraftwerke mit einer
Kapazität von 37.000 Megawatt (oder eben 37 Gigawatt) weltweit gebaut. Das
sind 15 Prozent mehr als 2012 – und 2.000 Megawatt mehr, als die Marktforscher
selbst prognostiziert
hatten. Der Umsatz der Branche stieg von 79 Milliarden auf 86 Milliarden
US-Dollar. Damit sind jetzt weltweit insgesamt Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von
knapp 140 GW am Netz. Zwei Drittel wurden in den
vergangenen drei Jahren installiert.
Japan hat ordentlich vorwärts gemacht und stösst in eine
Spitzengruppe von 10-GW-Ländern (Total bereits installierter Anlagen) vor, in
der sich Deutschland und Italien bereits befinden, 2013 auch die USA und China und
nun eben auch bald Japan. Interessanter sind fast noch die vielen Nationen, die
sich anschicken – gemessen an ihrer Bevölkerung – bedeutende Kapazitäten zu erstellen, wie etwa Südafrika, Mexiko, Chile und
Saudi-Arabien. Und man wird sich wundern – aber auch die Schweiz dürfte im kommenden
Jahr unter die 1-GW-Nationen vorstossen. Dies, nachdem im laufenden Jahr zu den
bestehenden 420 Megawatt rund 300 zugebaut wurden und der Fachverband Swissolar
von einer ähnlichen Zubaurate 2014 ausgeht.
Speicher werden für die Entwicklung unverzichtbar – eine
Speicherpolitik für die Schweiz fehlt allerdings. «Elektrische
Energiespeicher werden elementare Bestandteile des intelligenten Stromnetzes
der Zukunft und sind damit ein Schlüsselthema für Smart Grids», hält der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.
(Frankfurt/M.) fest - siehe dazu die einschlägige Meldung des Solarservers. Und nicht zu vergessen: Die solare Wärmeerzeugung (via
Sonnenkollektoren) hat weltweit ihren Siegeszug längst angetreten. Der grösste
Produzent von Kollektoren ist (gleich wie unterdessen bei den Modulen)
China – und in diesem Fall auch der grösste Anwender. Denn in vielen Metropolen
des neuen Reichs der Mitte finden sich bereits auf den meisten Dächern solare Aufbereitungsanlagen für warmes Wasser.
© Solarmedia / Bild: Regula Bähler
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Prof. H.W. Sinn erklärt unter
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der ignoranten Bevölkerung unter dem Titel "Energiewende ins Nichts" in nachvollziehbarer Weise den Unsinn der Energiewende (in Deutschland, aber durchaus gültig auch für die Schweiz) . Echt hörenswert, vor allem auch für Entscheidungsträger, in erster Linie also für Politiker, welche ja von Naturwissenschaften und Oekonomie nur in den seltensten Fällen mehr als nur eine Ahnung haben.