Freitag, 29. Januar 2010

Wind mit Rekordwerten

2009 wurden in Deutschland neue Windkraft-Anlagen mit einer Leistung von 1.900 Megawatt installiert - damit sind insgesamt 25.777 Megawatt am Netz. Auch weltweit zeigt die Entwicklung steil nach oben. Der Zubau ist deutlich höher als in der Atomenergie. Grund genug für Soarmedia, für einmal den Wind blasen zu lassen.

Die deutsche Windindustrie gibt sich nach zwei Jahren Flaute wieder zuversichtlich. Grund sind die vom Bundesverband Windenergie (BWE) und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vorgelegten Zahlen für 2009. Diese weisen für das vergangene Jahr einen Zuwachs von 952 Anlagen mit einer Leistung von 1.900 Megawatt aus - ein Plus von 15 Prozent gebenüber dem Vorjahr (2008 gingen 1.660 MW neu in Betrieb).

Windräder im Meer: Die so genannte Offshore-Windkraft sorgt für stark wachsende Kapazitäten bei der Windkraft.




Ein Hintergrundbericht des Nachhaltigkeitsportals «Wir Klimaretter» hält dazu fest: Mit 25.777 MW installierter Leistung ist nun nicht nur die symbolträchtige 25.000er-Marke geknackt, erstmalig arbeiteten auch mehr als 100.000 Menschen in der Branche. "Die deutsche Windustrie hat wieder eine solide Basis", sagte BWE-Präsident Hermann Albers. Hauptgrund für den Aufwärtstrend seien die verbesserten Förderungbedingungen nach der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Zudem sei erfreulich, dass erstmals Windräder auf hoher See gebaut wurden.

Der Zuwachs von 1.900 Megawatt im letzten Jahr entspricht rechnerisch der Kapazität von zwei Atomkraftwerken. Doch im Vergleich mit den Rekordjahren 2001, 2002 und 2003 liegen die Zuwächse von 2009 noch weit zurück. Im Jahr 2007 war der Inlandsmarkt eingebrochen - wurden 2006 noch Anlagen mit einer Leistung von 2.233 Megawatt neu installiert, waren es 2007 plötzlich nur noch 1.666 Megawatt. Auf ähnlich niedrigerem Niveau bewegte sich 2008 - trotz eines weltweiten Booms.

Auch das so genannte Repowering komme langsam "in Fahrt": Alte leistungsschwache Anlagen werden dabei durch neue und leistungsstärkere ersetzt. Im Jahr 2009 wurden 136 Megawatt erneuert, gegenüber 24 Megawatt in 2008. Großes Plus in der Bilanz für 2009 ist aber der erste deutsche Offshore-Windpark Alpha-Ventus. Dort gingen die ersten Anlagen nach zweijähriger "wetterbedingter" Verspätung im August vergangenen Jahres ans Netz. Im Endausbau soll der Park 50.000 Haushalte mit Strom beliefern. Insgesamt sind nach Angaben des Branchenverbands Offshore-Anlagen mit einer Leistung von 60 Megawatt in der Nordsee installiert worden - ein lauer Beginn verglichen mit den Plänen der Bundesregierung, die bis 2030 in Nord- und Ostsee 25.000 Megawatt installieren lassen will.

Die Konkurrenz auf dem Weltmarkt bewegt sich indes mit Riesenschritten vorwärts:
Stärkster Markt in Sachen Windenergie war im vergangenen Jahr China: 2008 wurden schon Anlagen mit einer Leistung von 6.300 Megawatt installiert, 2009 sogar 10.000 bis 12.000 Megawatt. Damit konnte die Volksrepublik ihre Kapazitäten noch einmal fast verdoppeln: Insgesamt sind in der Volksrepublik heute Kapazitäten von insgesamt 24.000 Megawatt am Netz. In den USA, dem "Champion" der Windenergie mit insgesamt 35.000 Megawatt installierter Leistung wurden 2009 neue Anlagen mit einer Kapazität von knapp 9.900 Megawatt installiert (2008: 8.400 Megawatt). Auch andere Länder wie beispielsweise die Türkei oder Brasilien setzen mittlerweile auf die Windenergie und installieren verstärkt große Windparks. Für das laufende und das kommende Jahr erwarten die Verbände auf dem Weltmarkt zweistellige Wachstumsraten.

Quelle: Wir Klimaretter

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