Der anhaltende Ausbau von dezentralen
Energieerzeugungs-Anlagen sowie Energieeffizienz-Maßnahmen könnten die
Nachfrage bei den Stromversorgungs-Unternehmen erheblich bremsen und
deren Umsätze einbrechen lassen. Das Managementberatungs-Unternehmen
Accenture (New York, USA) geht in der Studie „Digitally Enabled Grid”
davon aus, dass die Umsätze der Stromversorger in den USA bis 2025
dadurch um bis zu 48 Milliarden US-Dollar und in Europa um bis zu
61 Milliarden USD jährlich niedriger sein werden, wie solarserver.de berichtet.
Das global tätige Beratungsunternehmen hat in drei
Szenarien untersucht, wie sich Photovoltaik, Energiespeicher,
Elektro-Heizungen, Elektromobilität, Energieeffizienz und
Energiesparmaßnahmen auf das Stromnetz und die Geschäftsmodelle der
Stromversorger auswirken. Accenture ermittelte außerdem, dass die
Stromversorger sich mehr um ihre Umsätze sorgen als im vergangenen Jahr:
61 % rechnen mit einem mäßigen bis starken Umsatzeinbruch aufgrund der
dezentralen Stromerzeugung z.B. durch Photovoltaik, 2013 waren es noch
43 %.
„Das wahrscheinlichste Szenario für die nächsten
zehn Jahre könnte zu Umsatzeinbußen in der Größenordnung von 18
Milliarden USD in den USA und 39 Milliarden USD in Europa führen“, sagte
Valentin de Miguel von Accenture Smart Grid Services. „Da Energieeffizienz-Maßnahmen und dezentrale
Anlagen sich auch ohne Förderung lohnen, steigt ihr Marktanteil. Die
Technologiekosten sinken, während die Strompreise der Versorger leicht
steigen, insbesondere in Europa.“
In vielen US-Bundesstaaten ist die
Photovoltaik-Netzparität bereits erreicht, das heisst Solarstrom kostet dort
gleich viel oder sogar weniger als Netzstrom. Laut Accenture tritt sie
2015 in Australien und den meisten EU-Ländern ein. Ausnahmen seien nur
weniger sonnige Länder wie Schweden und Polen sowie Spanien, wo es
regulatorische Hürden zu überwinden gilt. Auch in Japan werde die
Photovoltaik in ein paar Jahren Netzparität erreichen, gefolgt vom
übrigen Nordamerika – außer in einigen US-Bundesstaaten und Kanada mit
sehr niedrigen Strompreisen.
Einige Berichte sprechen von einer sich abzeichnenden „Todesspirale” für Stromversorger, bei der Kunden das Stromnetz nur noch als Backup-Lösung nutzen. Die Studie von Accenture zeigt jedoch, dass dies unwahrscheinlich und für viele Kunden unrentabel ist, da sie keine eigene Anlage installieren oder sich leisten können. 79 % der Vertreter von Stromversorgungs-Unternehmen sind überzeugt, dass es sich für Endverbraucher bis 2030 nicht lohnt, sich ohne Fördermittel vom Netz unabhängig zu machen. Bis 2035 werden sich voraussichtlich 12 % der Nordamerikaner und 11 % der Europäer komplett selbst mit Energie versorgen.
Einige Berichte sprechen von einer sich abzeichnenden „Todesspirale” für Stromversorger, bei der Kunden das Stromnetz nur noch als Backup-Lösung nutzen. Die Studie von Accenture zeigt jedoch, dass dies unwahrscheinlich und für viele Kunden unrentabel ist, da sie keine eigene Anlage installieren oder sich leisten können. 79 % der Vertreter von Stromversorgungs-Unternehmen sind überzeugt, dass es sich für Endverbraucher bis 2030 nicht lohnt, sich ohne Fördermittel vom Netz unabhängig zu machen. Bis 2035 werden sich voraussichtlich 12 % der Nordamerikaner und 11 % der Europäer komplett selbst mit Energie versorgen.
„Zusätzlich zu dem finanziellen Druck, unter dem
Stromversorger stehen, werden sie erhebliche Probleme beim Netzbetrieb
bekommen. Der technische Druck auf das Stromnetz steigt und öffnet den
Markt für neue Wettbewerber mit Energieprodukten und -dienstleistungen.“ Fast zwei Drittel der Stromversorger gehen davon
aus, dass Netzstörungen bis 2020 zunehmen werden, wenn immer mehr
dezentrale Niedrigspannungs-Anlagen angeschlossen werden. Letztes Jahr
dachten das noch 41 %. Mehr als die Hälfte rechnet außerdem mit
Problemen, weil große erneuerbare Kraftwerke angeschlossen werden (2013:
33 %).
Die meisten Stromversorger rechnen mit einem
anhaltenden Wettbewerb durch neue Anbieter von datenbezogenen Services,
dezentraler Stromerzeugung, Lastmanagement, Elektrofahrzeugen und
zugehöriger Ladeinfrastruktur. „Deshalb müssen sie ihr Geschäftsmodell grundlegend
ändern und neue Dienstleistungen anbieten, um ein komplexeres und
dezentraleres Netz zu managen“, so de Miguel. „In diesem Zusammenhang sollten sie sich mit den
Regulierungsbehörden beraten, neue Stromtarife ausarbeiten, neue Märkte
erschließen, in die Netzoptimierung investieren und neue Produkte und
Dienstleistungen für die Kunden entwickeln.“
^^^ Nach oben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen