In Indien werden derzeit noch rund 80 Prozent des
Stroms in fossilen Kraftwerken erzeugt. Das soll sich ändern, denn der
Ausbau der Erneuerbaren ist nicht nur politisch gewünscht, sondern
inzwischen auch günstiger.
Noch dominiert Kohle die Stromerzeugung
in Indien. Kohlekraftwerke mit einer Leistung von über 194.000 Megawatt
(MW) sorgen in ganz Indien für Strom. Das sind fast 60 Prozent der
indischen Stromerzeugungskapazitäten. Die Photovoltaik kommt bereits auf
fast 14.000 MW und soll bis 2020 nach den Regierungsplänen auf 100.000
MW ansteigen. Inzwischen ist Solarstrom günstiger als Kohlestrom, sodass
der größte Kohleproduzent des Landes Medienberichten zufolge fast 100
Kohleminen schließen wird.
Coal
India, der größte Kohleproduzent in Indien und weltweit, soll in den
nächsten zwei bis drei Jahren insgesamt fast 100 der knapp 400
Kohleminen schließen. In diesem Jahr sollen bereits 37 Minen den Betrieb
beenden, berichtet The Economic Times. Bereits im vergangenen Jahr habe
Coal India, als größter Kohleproduzent für über 80 Prozent der Kohle in
Indien verantwortlich, insgesamt 15 Minen geschlossen. Grund ist die
fehlende Wirtschaftlichkeit der Produktionsstätten. Nach einer Studie
aus dem vergangenen Jahr verfüge das Unternehmen über 15 wirklich
hocheffiziente Minen und über weitere 90 Minen, die wirtschaftlich
gemacht werden könnten. Die Kohlestromerzeugung bekommt zunehmend
Konkurrenz durch erneuerbare Energien.
Solarstrom
ist inzwischen günstiger geworden als Kohlestrom. Das zeigen die
Ergebnisse aktueller Solarkraftwerks-Auktionen. Bei einer
Photovoltaik-Ausschreibung mit einem Umfang von 500 MW im zweiten
Quartal 2017 ist mit 2,44 indische Rupien (etwa 3,1 Eurocent) je
Kilowattstunde (kWh) der günstigste Tarif für Solarprojekte überhaupt
erzielt worden. Da kann auch die Kohleverstromung nicht mehr mithalten.
Wie das Portal Quartz India berichtet, verkauft der größte Stromerzeuger
Indiens, NTPC, den Strom aus den Kohlekraftwerken für 3,20 Rupien je
kWh.
Dennoch
könnte der rasante Solarausbau in Indien ins Straucheln geraten. Darauf
weist das Beratungsinstitut Mercom India Research hin. So sei die
Einführung der sogenannten „Goods und Service Tax“, die eine umfassende
Reform des gesamten Umsatzsteuersystems darstellt, zwar wie angekündigt
umgesetzt worden, doch die Regelungen würden immer noch für viel
Verwirrung sorgen. Im Photovoltaik-Bereich sei unklar, auf welche
Komponenten einer PV-Anlage die verschiedenen Steuersätze anzusetzen
sind. Zudem wollen die Versorger die Vergütungstarife für Solarstrom
weiter drücken, was laut Mercom India Research bereits zu
Projektverzögerungen führt.
Interessant. Allerdings sollten wir uns nicht zuerst an die eigene Nase fassen. Für die meisten geht es bei Solaranlagen darum, was sie sparen können. Es sollte aber doch erstmal darum gehen, was ich mit meiner Investition für die Umwelt tun kann
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