Eine neue Studie zeigt: Im Jahr 2050 könnten 139 Länder problemlos ihre gesamte Energie rein aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. Das Schöne daran: Der Strom könnte sogar billiger als heut erzeugt werden, mit Effizienz kann der globale Verbrauch halbiert werden und gleichzeitig würden Millionen Menschen neue Jobs haben.
In der Studie ‘100% Clean and Renewable Wind, Water, and Sunlight All-Sector Energy Roadmaps for 139 Countries of the World’ Joule, 23.8.2017 sind die Details klar dargelegt.
100 Prozent erneuerbare Energie: Technisch machbar und sogar relativ schnell
Der Klimawandel zeigt schon jetzt seine Auswirkungen. Ein Extremsommer, Orkane und mehr zeigen, dass rasch gehandelt werden muss. Die aktuelle US-Studie zeigt auf, dass ein Umstieg möglich ist, und zwar weit schneller, als manche das heute glauben.
Der Umweltingenieurswissenschaftler Mark Z. Jacobson von der Stanford University in den USA bringt es gemeinsam mit seinen Kollegen auf den Punkt: Bis 2050 können 139 Nationen ihren Energiebedarf rein mit erneuerbare Energien selbst erzeugen, das zahlt sich auch bei den Kosten aus. Es spart langfristig Geld für die Volkswirtschaft. ‘Die von uns untersuchten 139 Nationen sind für 99 Prozent des globalen CO2-Aufkommens verantwortlich’, so die Autoren der Studie. Sie haben die Daten von Ländern wie Indien, China, die USA, Russland u.a., darunter auch Österreich, erhoben und ihre Zahlen zeigen beeindruckend auf, dass wir den Umstieg eigentlich tun können.
‘Politiker handekn meistens so lange nicht, bis die Wissenschaft eindeutig aufzeigt, dass es geht. Das ist der Grund, warum wir es mit dieser Studie aufzeigen’, meint dazu Mark Z. Jacobson. In der Studie wurden nationale Daten zu den Hauptverbrauchern Verkehr, Strom Heizen/Kühlen, Industrie, Land- und Forstwirtschaft und zur Fischerei erfasst. In Regionen, in denen eher wenige Bewohner mehr Land bewohnen (Z.B. in den USA, in China und in der EU geht die Energiewende leichter als in stark besiedelten Städten, aber machbar ist sie. Für Österreich schlagen die Stanfordforscher beispielsweise in ihrem Szenario im Strombereich 80 % der Investitionen in Solar- und Windenergie vor, nur mehr wenig für Wasserkraft.
‘Es ist natürlich das nicht der einzige Weg, wie eine globale Energiewende umgesetzt werden kann. Aber ein konkreter Fahrplan gibt eine mögliche Richtung vor, in die es gehen kann.’ so der Forscher. In ihrem Szenario für das Jahr 2050 zeigen sie, was passiert, wenn alle es schaffen und was, wenn nichts geschieht. Im Idealfall sinkt damit sogar der internationale Energiebedarf um rund 42,5 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass Energie aus erneuerbaren Energie meist weit effizienter ist als fossile Energie und weil damit keine Energie mehr für den Transport fossiler Energie sowie für deren Förderung aufgewendet werden muss.
Das äußerst Positive ist, dass mit einer vollen Wende rund um die Erde 24 Millionen neue Jobs entstehen und rund vier Millionen Menschen pro Jahr weniger an den Folgen der Luftverschmutzung sterben.
Die höchsten Investitionen für eine 100 % Energiewende würde, so die Forscher, China aufwenden, mit umgerechnet rund 22 - 23 Mio. Billionen Euro, an zweiter Stelle läge die USA. Rein rechnerisch, so die Forscher, rechnet sich die Energiewende. Was fehlt sind klare politische Entscheidungen.
Studie "100% Clean and Renewable Wind, Water, and Sunlight All-Sector Energy Roadmaps for 139 Countries of the World"
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