Solarkraftwerke in Deutschland erzeugen im ersten
Halbjahr 2018 acht Prozent mehr Strom als 2017 / Für die Umsetzung der
Klimaziele muss das Ausbautempo jedoch vervielfacht werden /
Sonderausschreibungen müssen rasch umgesetzt werden / Gern wüsste man solche Zahlen auch für die Schweiz.
Die Betreiber der in Deutschland installierten über 3,5 Millionen
Solaranlagen können sich im ersten Halbjahr 2018 über eine Rekordernte
freuen. So lag allein die Produktion von Solarstrom mit rund 23,6
Terrawattstunden fast acht Prozent über dem ersten Halbjahr 2017. Das
geht aus aktuellen Berechnungen des Bundesverbandes Solarwirtschaft
(BSW) hervor. Die gute Sonnenernte der letzten Monate sind das Resultat
eines ungewöhnlich sonnenreichen Frühjahrs und einer anziehenden
Nachfrage. Die Vereinigung der führenden Solar- und Speicherunternehmen
fordert die Bundesregierung auf, die Potenziale der inzwischen überaus
preiswerten Solartechnik noch deutlich stärker zu nutzen, um die
Klimaziele zu erreichen.
"Rund 10 Millionen Menschen profitieren in Deutschland bereits
unmittelbar von den Vorzügen der Solarenergie. Für eine erfolgreiche
Umsetzung der Klimaziele muss ihr Ausbautempo aber vervielfacht werden",
sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Dabei mangelt es weder
an Sonne, intelligenten technischen Lösungen, noch an der
Investitionsbereitschaft von Verbrauchern und Unternehmen, sondern oft
an fairen Marktbedingungen und der klimapolitischen Durchsetzungskraft",
so Körnig. Der BSW fordert die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag
angekündigten Sonderausschreibungen von vier Gigawatt Solarstromleistung
in den kommenden beiden Jahren ohne Abstriche umzusetzen und durch den
Abbau von Investitionsbarrieren auch in den Folgejahren deutlich mehr
Solaranlagen zu installieren.
Die deutsche Bundesregierung müsse das jährliche Photovoltaik-Ausbauziel von
2,5 Gigawatt auf rund 10 Gigawatt erhöhen und den im EEG verankerten
52-Gigawatt-Zubaudeckel noch in diesem Jahr ebenso streichen wie die
diskriminierende finanzielle Belastung von Mietern und Unternehmen, die
sich selbst oder im ökologischen Quartiersverbund mit Solarenergie
versorgen wollen, so die Forderung des Bundesverbandes. Körnig: "Diese Beschränkungen stammen aus einer Zeit, als
Solarenergie noch teuer war. Inzwischen ist Solarstrom bei Preisen von
5-10 Cent je Kilowattstunde aber preiswerter als Strom aus vielen
anderen neuen Kraftwerken. Es gibt überhaupt keinen Grund, den Ausbau
noch zu deckeln, wenn wir nicht sehenden Auges das Klimaproblem weiter
verschärfen und in eine Ökostrom-Lücke hineinlaufen wollen." Allein die
Elektrifizierung des Autoverkehrs führe zu einem wachsenden Bedarf an
Erneuerbaren Energien.
Quelle: www.solarwirtschaft.de
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