Weiterhin aktiv ist das Projekt Solarbauern, das der frühere Solarpreisträger (siehe auch Solarmedia vom 4. Oktober 2014) Max Meyer mit regelmässigen Veranstaltungen auf Schweizer Bauernhöfen belebt. Vor kurzem machten die Solarbauern im Kanton Schwyz halt. Dort belegt ein gelungenes Projektbeispiel, dass sich besonders landwirtschaftliche Liegenschaften für die Nutzung der Solarenergie eignen.
Selbstversorgung ist für Hans Jakob Scherer eine Selbstverständlichkeit. Stand im zweiten Weltkrieg in der Schweiz vorab die Versorgung mit Lebensmitteln im Vordergrund, sieht Scherer heute eine entsprechende Notwendigkeit bei der Energieversorgung. Auf dem Dach des Wohnhauses hat die Familie Scherer eine thermische Anlage installiert im Verbund mit einer Holzschnitzelheizung und einem Warmwasserspeicher. Auf dem Ökonomiegebäude wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 126.14 kWp installiert. Die Firma GLB Zürich Land war für die Planung und Ausführung der anspruchsvollen Anlage verantwortlich.
Die Lage auf 650 m.ü.M. in Samstagern eignet sich für die Gras- und somit Milchwirtschaft, nicht aber für den Ackerbau, da die Erde selten trocken wird. Das Auskommen mittels Milchwirtschaft wurde immer schwieriger, sodass die Kühe verkauft wurden und Jungvieh von einem Nachbarn gegen Futtergeld übernommen wurde. Die Nutzfläche beträgt 27 ha. Der Betriebsleiter, Hans Jakob Scherer, geht noch einer anderen Erwerbstätigkeit nach.
Auf das Ökonomiegebäude wurden auf 805 m 476 Module chinesischer Herkunft mit einer installierten Leistung von 126.14 kWp montiert. Da Teile des Daches noch mit asbesthaltigem Eternit eingedeckt waren, brauchte es bei der Installierung der Module besondere Sicherheitsvorkehrungen in Abstimmung mit der SUVA (z. B. Schutzkleider). Da das Ökonomiegebäude in der Landwirtschaftszone steht, musste über die Gemeinde und den Kanton eine Baubewilligung eingeholt werden. Da bereits ein Blitzschutz vorhanden war (Vorschrift betr. Schutz der Tiere), musste dieser im Hinblick auf die Photovoltaikanlage neu ausgelegt werden.
Dank intensiven Vorbereitungsarbeiten und rechtzeitiger Anmeldung bei Swissgrid für die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) gelang es, die Anlage am 19.12.2013 in Betrieb zu nehmen und von der im Verhältnis zum Jahre 2014 besseren Einspeisevergütung zu profitieren. Pro Jahr wird ein Energieertrag von 113'525 kWh erwartet. Dies entspricht ca. einem Energieverbrauch von rund 25 Haushalten. Im Aussenbereich wurden 7 SMA Wechselrichter installiert. Diese sind so gebaut, dass sie der Witterung standhalten. Abnehmer des Stromes sind die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ).
Für die Anlage wurde eine detaillierte Investitionsrechnung erstellt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 306 000.- CHF. Bei Annahme einer Laufzeit von 25 Jahren (Dauer der KEV-Vergütung) wird mit einem Ertrag pro Jahr von rund 24'000.- CHF gerechnet. Über die Jahre kann mit einer Nettorendite, bezogen auf das eingesetzte Eigenkapital, von mehr als 5 Prozent gerechnet werden. Kosten für die Beratung, für Bewilligungen, für Anpassungsarbeiten beim Blitzschutz, aber auch Wartungskosten (z.B. Auswechslung von Wechselrichtern) sind berücksichtigt. Interessant ist, dass innerhalb der Familie ein Dachmietvertrag abgeschlossen wurde, indem der Vater die Anlage finanzierte und der Sohn diese gegen Entgelt mietet. Dabei wurde die Dachmiete auf 6.0% des Ertrages festgelegt.
Quelle: Max Meyer / Solarbauern
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