Das Photovoltaik-(PV)-Unternehmen Endreß & Widmann Solar GmbH hat in Neuenstadt
am Kocher (Baden-Württemberg) einen vollständig energieautarken Büro-
und Werkstattkomplex in Betrieb genommen. «EnFa – Die Energiefabrik» kommt
zu 100 Prozent ohne Anschluss an das öffentliche Stromnetz aus und
nutzt ausschließlich Erneuerbare Energien.
Photovoltaik-
und Speicheranlagen für die unabhängige Stromversorgung lieferte die
IBC SOLAR AG, eines der nach eigenen Angaben weltweit führenden Systemhäuser für
Photovoltaik. Entwickler und Bauherr der EnFa ist der Solarunternehmer
Friedhelm Widmann, ein „Zertifizierter Fachpartner“ von IBC SOLAR und
Visionär, wenn es um die Energieversorgung der Zukunft geht. Nach
neunmonatiger Bauzeit war es geschafft: EnFa – Die Energiefabrik
versorgt seither die Nutzer der gut 350 m² großen Produktions- und ca. 600 m²
großen Bürofläche ausschließlich mit Erneuerbaren Energien. Einen
Anschluss an das öffentliche Stromnetz gibt es nicht. Auf einer
Grundfläche von rund 30 m² ist die komplette Energiezentrale als
Herzstück des autarken Gebäudekomplexes aufgebaut worden.
„Die
Motivation für den Bau der EnFa liegt in der unsäglichen Diskussion um
die Machbarkeit und die Finanzierung der Energiewende“, sagt Bauherr und
Diplom-Ingenieur Friedhelm Widmann. „Ich wollte zeigen, dass wir schon
im Jahr 2014 in der Lage sind, eine stabile und wirtschaftlich
interessante Energieversorgung zu realisieren, welche ausschließlich auf
Erneuerbaren Energien basiert. Die EnFa zeigt schon jetzt eine
Möglichkeit, wie Deutschland im Jahr 2050 einzig und allein mit
Erneuerbaren Energien versorgt wird.“ Die Gestehungskosten für den
EnFa-Strom sprechen für sich. Widmann kann, je nach Erzeugungsform, mit
dauerhaft niedrigen Preisen zwischen 6 und 20 Cent pro Kilowattstunde
(kWh) rechnen. Deutlich weniger, als jeder Energieversorger verlangt.
Die
autarke Versorgung der EnFa basiert auf einem Mix verschiedener
Erzeugungs- und Speicherarten. Ein Photovoltaiksystem mit 112
Kilowattpeak (kWp) stellt eine gleichmäßige Energieerzeugung über den
gesamten Tag sicher. Dafür wurden die Module auf dem Dach und an der
Fassade in unterschiedliche Himmelrichtungen ausgerichtet. Ist
überschüssige Sonnenenergie vorhanden, die nicht direkt verbraucht
werden kann, wird diese in einen 400 kWh großen Batteriespeicher
geladen. Ein mit Biogas gespeistes Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 40 kW
elektrischer Leistung wird dann eingesetzt, wenn an strahlungsarmen
Tagen die Sonnenenergie nicht ausreicht. Photovoltaik- und
Batteriesystem wurden von IBC SOLAR geliefert. Der Anteil des
Photovoltaiksystems an der Gesamtenergieversorgung der EnFa liegt bei
rund 80 Prozent.
Da für die autarke Versorgung nicht nur Strom
benötigt wird, werden die Büroräume mit einer Wärmepumpe gekühlt und
beheizt. Büros mit hohen Raumtemperaturen gehören damit der
Vergangenheit an: Gerade im Sommer, wenn Kühlung benötigt wird, scheint
die Sonne besonders intensiv und versorgt so die Wärmepumpe. Reicht
hingegen im Winter die Sonnenenergie für die Beheizung der EnFa durch
die Wärmepumpe nicht aus, wird das BHKW zusätzlich als Energielieferant
angefordert.
Bei
der Nutzung der Energie geht die EnFa aber noch einen entscheidenden
Schritt weiter. Über drei Elektrotankstellen werden die firmeneigenen
E-Fahrzeuge vor Ort geladen: „Das Fahrgefühl mit Elektroautos, welche
ausschließlich mit erneuerbarem Strom betrieben werden, ist fantastisch“
erläutert Friedhelm Widmann. Und günstig ist es obendrein: 100
Kilometer Fahrt mit dem grünstrombetanktem E-Auto kosten gerade mal 85
Cent, wohingegen der klassische Benzinbetrieb mit satten 9 Euro zu Buche
schlägt.
Die Abstimmung zwischen Erzeugern und Verbrauchern
erfolgt über eine eigens entwickelte Software. In diese hat der
Diplom-Ingenieur Widmann das Know-how seiner 20-jähringen
Berufserfahrung einfließen lassen. Die Software greift auf eine
Wettervorhersage über drei Tage zu, errechnet daraus den Wärme- bzw.
Kühlbedarf für das Gebäude und managt die variable Gestaltung der
Raumtemperaturen, die Nutzung von abschaltbaren Verbrauchern, die
optimierte Beladung der Elektroautos sowie die Stabilisierung des
autarken Stromnetzes. EnFa – Die Energiefabrik zeigt damit in
prototypischer Weise, wie ein vernetztes und intelligentes Stromnetz
funktionieren sollte. Ganz so, wie man es sich für das Jahr 2050
deutschlandweit erhofft.
Quelle: IBC-Solar
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