Welch
ein Trara! Welch ein Tam-tam! Vor fünf Jahren sollte es das „größte
Industrieprojekt aller Zeiten“ werden. Die Kanzlerin lobte den
400-Millaiarden-Euro-Plan. Und der Siemens-Chef sah die Desertec-Mission
„in einer Reihe mit der Mondlandung“. Riesige Solar- und Windkraftwerke
in Nordafrikas Wüsten sollten Mitteleuropa mit erneuerbarem Strom
versorgen. Doch seit dieser Woche ist klar: Der Desertec-Größenwahn ist
ausgeträumt - von Franz Alt.
35 internationale Großkonzerne – unter ihnen die Deutsche Bank, die
Münchner Rück, Siemens, der schweizerische ABB-Konzern sowie große
deutsche Energieversorger – können sich nicht mal mehr auf die
Finanzierung von zwei Millionen Euro für die Desertec Industrial
Initiative (Dii) einigen. 400 Milliarden Euro sollte das Projekt kosten,
doch es scheitert jetzt sehr wahrscheinlich an zwei Millionen.
Ein führender Mitarbeiter sagte mir schon vor einem halben Jahr: „Das Projekt ist praktisch gescheitert. Ich steige hier aus. Jeder kämpft gegen jeden. Um die Umwelt ging es denen nie. Macht und Geld ist alles“.
Warum war Desertec von Anfang an eine Todgeburt? Energiefachleute haben ausgerechnet: Strom in Nordafrika zu produzieren und ihn über riesige Leitungen nach Mitteleuropa zu transportieren wird doppelt so teuer wie ihn hierzulande über Solaranlagen, Wasserkraft, Windräder oder Biogasanlagen zu erzeugen. In Deutschland wird gegen jedes Windrad protestiert, aber den Südeuropäern sollten 3.000 Kilometer lange Stromtrassen für Deutschland zugemutet werden.
Der Solarpolitiker Hermann Scheer hatte 2009 zurecht gefragt: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“
Mein Vorschlag hieß und heißt: Dächertec statt Desertec!
Es ist doch nicht sinnvoll, Nordafrikanern und Südeuropäern gigantische Anlagen und Leitungen zuzumuten und hierzulande Millionen sonnenbeschienene Dächer leer stehen zu lassen und damit auch noch die Stromkosten zu verdoppeln. Das Projekt war nie als sinnvolle Kooperation zwischen zwei Kontinenten gedacht.
Es war Ausdruck neokolonialistischen Größenwahns
Jedes Land der Welt kann sich zu 100% selbst mit erneuerbarer Energie versorgen. Aber die Konzernmanager müssen erst noch lernen, dass die Energieversorgung der Zukunft überwiegend dezentral, also in Millionen kleinen Anlagen, organisiert werden kann und muss. Milliarden-Projekte werden schlicht überflüssig.
So wurde aus der geplanten „Mondlandung“ eine glatte Bauchlandung.
Ein führender Mitarbeiter sagte mir schon vor einem halben Jahr: „Das Projekt ist praktisch gescheitert. Ich steige hier aus. Jeder kämpft gegen jeden. Um die Umwelt ging es denen nie. Macht und Geld ist alles“.
Warum war Desertec von Anfang an eine Todgeburt? Energiefachleute haben ausgerechnet: Strom in Nordafrika zu produzieren und ihn über riesige Leitungen nach Mitteleuropa zu transportieren wird doppelt so teuer wie ihn hierzulande über Solaranlagen, Wasserkraft, Windräder oder Biogasanlagen zu erzeugen. In Deutschland wird gegen jedes Windrad protestiert, aber den Südeuropäern sollten 3.000 Kilometer lange Stromtrassen für Deutschland zugemutet werden.
Der Solarpolitiker Hermann Scheer hatte 2009 zurecht gefragt: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“
Mein Vorschlag hieß und heißt: Dächertec statt Desertec!
Es ist doch nicht sinnvoll, Nordafrikanern und Südeuropäern gigantische Anlagen und Leitungen zuzumuten und hierzulande Millionen sonnenbeschienene Dächer leer stehen zu lassen und damit auch noch die Stromkosten zu verdoppeln. Das Projekt war nie als sinnvolle Kooperation zwischen zwei Kontinenten gedacht.
Es war Ausdruck neokolonialistischen Größenwahns
Jedes Land der Welt kann sich zu 100% selbst mit erneuerbarer Energie versorgen. Aber die Konzernmanager müssen erst noch lernen, dass die Energieversorgung der Zukunft überwiegend dezentral, also in Millionen kleinen Anlagen, organisiert werden kann und muss. Milliarden-Projekte werden schlicht überflüssig.
So wurde aus der geplanten „Mondlandung“ eine glatte Bauchlandung.
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