Eine von der EU-Kommission veröffentlichte Studie zu Kosten
und Subventionen der verschiedenen Energieträger zeigt,
wie günstig Erneuerbare Energien geworden sind. „Strom aus Windkraft an
Land ist finanziell auf Augenhöhe mit Kohlestrom, und Solarstrom ist so
günstig geworden, dass sein Preis nur noch minimal über dem von Gas und
Atomkraft liegt“, sagt Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des
Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE).
Das Beratungsunternehmen Ecofys hatte im Auftrag von EU-Kommissar
Günther Oettinger die Kosten der Energieerzeugung ohne staatliche
Eingriffe errechnet. Danach liegt Strom aus Steinkohle bei 75 Euro je
Megawattstunde (MWh), Wind onshore unwesentlich höher, Atomenergie und
Strom aus Gaskraftwerken liegen bei 100 Euro je MWh und Solarstrom bei
100 bis 115 Euro je MWh (je nach Anlagengröße). Dabei muss
berücksichtigt werden, dass die Ecofys-Zahlen von 2012 stammen. Seitdem
sind die Erneuerbaren Energien noch kostengünstiger geworden.
Noch klarer werden die Vorteile der sauberen Energien, wenn man die
sogenannten externen Kosten wie Umwelt- und Gesundheitsschäden mit
einrechnet. Diese Kosten beziffert Ecofys für alle EU-Staaten auf 150
bis 310 Milliarden Euro im Jahr 2012. Deutschland führt die
Negativrangliste mit 42 Mrd. Euro an. Hauptgrund ist der immer noch viel
zu hohe Anteil der Kohle an der Energieerzeugung. Darauf entfallen 45
Prozent der Schäden. Die Kohle hat Folgekosten von bis zu 140 Euro je
MWh, Erdgas kommt auf 60 Euro. Atomkraft und Sonnenenergie liegen bei 20
Euro je MWh, Biomasse schlägt mit 25 Euro zu Buche. Windkraft hat laut
Ecofys faktisch keine Folgekosten.
Bei der Berechnung der
externen Kosten der Atomkraft hat Ecofys extrem niedrige Kosten für
einen nuklearen Unfall angesetzt: umgerechnet 0,5 bis 4 Euro je MWh. Die
deutsche Versicherungswirtschaft war in einer Studie für den BEE auf
140 Euro je MWh gekommen. Auch berücksichtigt Ecofys nicht den Wert der
verschenkten Verschmutzungszertifikate im EU-Emissionshandel und den
staatlichen Verzicht auf eine angemessene Versicherung der Atomreaktoren
– beide Faktoren hätten die Gesamtrechnung noch deutlich zulasten der
Kohle- und Atomwirtschaft ausgeprägt, was derzeit in der EU wohl nicht
gewollt ist. „Wer sich all diese Zahlen vor Augen hält, sollte
klar sehen, dass sich Erneuerbare Energien ökologisch und ökonomisch
rechnen“, so BEE-Geschäftsführer Falk abschließend.
Quelle: Deutscher Bundesverband Erneuerbarer Energien
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