Montag, 24. Februar 2020

Wider solare Ignoranz

Anstelle eines Leads eine Vorbemerkung: Die ganze Welt investiert in Solaranlagen, das jährliche Investitionsvolumen beträgt über 100 Mrd. $, selbst nördlicher als die Schweiz gelegene Staaten sind dieser bei PV-Installationen weit voraus (Niederlande, Dänemark, Belgien und natürlich Deutschland). Ja spinnen die denn alle?

Fassade des Lausanner-ETH-Gebäudes.
Genau in den Fassaden liegt u.a. die
Zukunft der Photovoltaik.
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Die Argumente des so genannten C-C-Netzwerks etwa sind sachlich in vielerlei Hinsicht falsch. Zuerst einmal, weil die ökonomische Seite interessanterweise in den Ausführungen gar nicht vorkommt. Aber: Offenbar hat die Ökonomie bereits entschieden – zugunsten der Solarenergie, deshalb bleibt sie wohl unerwähnt. Bester Beleg sind die Investitionen von Warren Buffet in Grossanlagen, aber auch die immer häufigeren förderfreien in Europa.

Doch nun zu den anderen, energetischen Argumenten: Häufig überschüssiger Strom ist demnach wertlos – nur: bis jetzt gibt es in der Schweiz überhaupt keinen überschüssigen Strom – und das wird auch noch auf lange Zeit hinaus so sein – mindestens bis zu einem Solarstromanteil von 10-20% (heute 3%) an der gesamten Stromerzeugung. Also noch viel Luft für den Ausbau von Solaranlagen. 

Stauseen sind gemäss der solar ignoranten Haltung auf natürliche Zuflüsse angewiesen und können keinen überschüssigen Strom speichern. Und Pumpspeicherwerke sind nicht für die langfristig saisonale Speicherung ausgelegt, sondern für den kurzfristigen Ausgleich im Netz. Jedoch: Auch Speichern ist aktuell kein Problem, dieses wird gelöst sein, bevor neue AKW gebaut sind. Und da sind wir beim interessantesten Punkt: Wiedermal müssen AKW als Alternativen herhalten – doch diese neuen Wunderwerke gibt es bislang nirgends im rein kommerziellen Betrieb. Für sie gilt das absolute Todschlagargument: Zu teuer, zu spät – und immer noch zu gefährlich und den Beweis der verschwindenden Abfälle schuldig. Der konkrete Gegenbeweis steht aus. 

Schliesslich zur CO2-Intensität in Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Diese sind für AKW 12g, PV-Anlagen 50g und Importstrom 443g. EMPA-Untersuchung kommt zu ganz anderen Resultaten – wenn aber im Rahmen der Sektorenkoppelung fossile Energien in den Bereichen Verkehr und Wärme durch Solarstrom ersetzt werden (und damit extrem viel CO2 eingespart wird), fällt das CO2 aus neuen Solaranlagen nicht ins Gewicht für die Gesamtbelastung.

Der Studien gibt es ja viele – verweisen sei u.a. auf jene des Instituts für Solare Energieforschung ISE, das eineindeutig festhält: Klimaschutzziele sind durch Energiewende erreichbar.

1 Kommentar:

  1. Ich habe einen Teil dieser Ausführungen von Herrn Rehsche in unserem Blog auf der von Ihm freundlicherweise genannten CCN-Website bereits kommentiert.

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