Der
weltweite Photovoltaikmarkt legt 2020 mit einem erwarteten Wachstum von
14 Prozent auf 142 Gigawatt (GW) neu installierte Leistung zu. Diese
Prognose veröffentlichte IHS Markit im Januar 2020. Demnach sollen Ende
2020 bereits 43 Staaten über eine installierte PV-Leistung von mehr als
einem GW verfügen.
Schwimmende Solaranlagen: Einer der grossen Markttrends Bild vergrössern mit Klick auf Foto ! |
PV Power Plants mit Stromerzeugungskosten von unter 2,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde sind inzwischen fast immer hoch wettbewerbsfähig gegenüber konventionellen Kraftwerken. Auch in Europa entstehen deshalb immer mehr subventionsfreie Anlagen, die häufig über langfristige Direktlieferverträge, sogenannte Power-Purchase-Agreements (PPA) finanziert werden. Vorreiter ist Spanien: Hier entstehen derzeit Solarparks, wie das 300 Megawatt Talayuela Solar Project in der Extremadura, die in Kombination mit PPA realisiert werden.
Zudem werden große Solarparks mit Nachführsystemen (Trackern) ausgerüstet, die den Sonnenertrag weiter erhöhen, da sich die PV Module damit automatisch nach dem jeweiligen Sonnenstand ausrichten. Vor allem einachsige Tracker sind beliebt. Sie legten laut IHS Markit 2018 mit einem Anlagenvolumen von über 20 GW um mehr als 40 Prozent zu. IHS Markit prognostiziert, dass innerhalb der kommenden fünf Jahre ein Drittel aller Photovoltaik-Freiflächenanlagen weltweit mit Trackern installiert werden. Die USA bleibt das Land mit der größten Nachfrage nach PV-Trackern und wird in den nächsten fünf Jahren mehr als 40 Prozent des globalen Tracker-Marktes ausmachen. Es wird aber erwartet, dass die Nachfrage in Europa, im Nahen Osten und in Afrika (EMEA) am stärksten wachsen wird.
Dem
weltweiten Trend folgend, sind auch in Europa schwimmende
Solarstromanlagen, die vor allem auf ungenutzten Gewässern wie Stau- und
Baggerseen errichtet werden, auf dem Vormarsch. Aktuell noch als
Nischentechnologie angesehen, bieten die Floating PV Anlagen großes
Potential. In den Niederlanden entsteht aktuell auf einem künstlichen
Gewässer ein 24,7 Megawatt (MW) Solarpark, der auf einer schwimmenden
Unterkonstruktion ruht. Im Oktober 2019 ging in Südfrankreich die mit 17
MW bisher größte schwimmende Photovoltaikanlage Europas in Betrieb. Sie
umfasst 47 Hektar und befindet sich auf dem See eines stillgelegten
Steinbruchs. Weltweit
waren Ende 2019 schätzungsweise Floating PV Anlagen mit einer
Gesamtleistung von 2 Gigawatt (GW) installiert. Laut der Weltbank
besteht allein in Europa ein Potenzial von 204 GW Leistung, wenn 10
Prozent der künstlich angelegten Süßwasserflächen wie stillgelegte
Braunkohlegruben genutzt werden.
Floating
PV Anlagen bieten viele Vorteile: Zuallererst können ungenutzte
Wasserflächen für die Energiewende genutzt werden. Zusätzlich kann die
zunehmende Installation von Floating PV Anlagen auch zur Entspannung der
teilweise hitzigen Debatte über die Landnutzung in EU-Mitgliedsstaaten
beitragen. Die momentanen Mehrkosten schwimmender PV-Anlagen im
Vergleich zu Freiflächenanlagen gleicher Größe zahlen sich durch das
große Flächenpotential, die höhere Ertragsleistung durch die zusätzliche
Wasserkühlung und die vergleichsweise einfache Installation aus.
Bildquelle: © Solar Promotion GmbH
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