Mittwoch, 26. Februar 2020

Energieforschungs-Programm für Schweiz

Der Bundesrat hat am Mittwoch die Botschaft zum neuen Energieforschungsprogramm SWEET (Swiss Energy Research for the Energy Transition) zuhanden des Parlaments verabschiedet. Das Programm soll über 12 Jahre, von 2021 bis 2032, laufen. 

Gefördert werden damit ausschliesslich wettbewerblich ausgeschriebene Konsortialprojekte, die zentrale Forschungsthemen der Energiestrategie 2050 bearbeiten. Mit der Vorlage will der Bundesrat eine nahtlose Nachfolge für die Swiss Competence Centers in Energy Research (SCCER) schaffen, die zwischen 2013 bis Ende 2020 über die BFI-Botschaft (Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation) unterstützt wurden. Mit dem langfristig ausgelegten und themenorientierten Forschungsprogramm SWEET sollen die in den SCCER aufgebauten Kompetenzen und Kapazitäten an den Hochschulen für die zentralen Forschungsthemen der Energie- und Klimastrategie der Schweiz genutzt werden.

Schwerpunkt von SWEET ist die anwendungsorientierte Forschung und die Demonstration der erzielten Ergebnisse. Die Ausschreibungen sind auf sechs Themen ausgerichtet:
1.      Energieeffizienz und die damit verbundene Vermeidung von Treibhausgasemissionen
2.      Erneuerbare Energien
3.      Energiespeicherung
4.      Netze
5.    Nicht-technische Forschung, wie sozioökonomische oder soziopsychologische Forschung
6.      Sicherheit von kritischen Energieinfrastrukturen

Die Programmleitung von SWEET liegt beim Bundesamt für Energie (BFE). Die Vergabe der Konsortialprojekte erfolgt über regelmässige Ausschreibungen zu prioritären Forschungsthemen. Das BFE legt diese Themen, die auf die Umsetzung der Energie- und Klimastrategie der Schweiz zielen, unter Einbezug der Eidgenössischen Energieforschungskommission (CORE) fest. Auf die Ausschreibungen können sich Konsortien bewerben (Konsortialprojekte), die sich je nach Fragestellung aus unterschiedlichen Hochschultypen, nicht gewinnorientierten Forschungseinrichtungen, Privatwirtschaft und öffentlicher Hand (Gemeinde, Städte, bundesnahe Betriebe) zusammensetzen. Die Evaluation der Anträge erfolgt durch Fachpanels mit Expertinnen und Experten aus dem ausgeschriebenen Fachgebiet sowie von betroffenen Bundesstellen. Das BFE stellt ein jährliches Monitoring und Reporting der unterstützten Projekte und des Förderprogramms sicher.

SWEET ergänzt die bestehenden Forschungsförderungsinstrumente des Bundes, beispielsweise die Ressortforschung und die Pilot- und Demonstrationsprojekte des BFE, EnergieSchweiz oder die Projektförderung durch Innosuisse. Diese können dank der SWEET-Plattform optimal koordiniert werden. Da das BFE in den Steuerorganen der Forschungsprogramme der Internationalen Energieagentur (IEA) und der Steuerungsgruppe des Strategic Energy Technology Plans der EU (SET-Plan) eingebunden ist, ist auch die internationale Vernetzung von SWEET sichergestellt.

In den zwölf Jahren zwischen 2021 bis 2032 wird SWEET rollend Ausschreibungen für Konsortialprojekte mit einer Laufzeit von durchschnittlich sieben Jahren durchführen. Der Bundesrat beantragt dafür einen Verpflichtungskredit von 136,4 Millionen. Dazu kommen 11,9 Millionen Aufwand für Personal und Vollzug. Insgesamt betragen die Kosten damit 148,3 Millionen Franken. Der Bundesrat hat davon bereits eine erste Tranche in Höhe von 94,9 Millionen Franken per Bundesbeschluss freigegeben. Damit sollen die Konsortialprojekte aus den Ausschreibungen in der Periode von 2021 bis 2024 finanziert werden. Die Freigabe der restlichen 41,5 Millionen des Verpflichtungskredits für Ausschreibungen in der Periode von 2025 bis 2028 wird der Bundesrat bis spätestens Ende Juni 2024 beantragen. Kompensiert werden diese Kosten in den BFI-Botschaften. Die BFI-Botschaft 2021 – 2024, die der Bundesrat ebenfalls verabschiedet hat, hält fest, dass die SCCER per Ende 2020 abgeschlossen werden und hierfür keine weitere Finanzierung über die BFI-Botschaft erfolgen wird. Stattdessen verweist die BFI-Botschaft auf SWEET, das im Rahmen der Ressortforschung des Bundes unter Leitung des BFE und in Koordination mit den anderen Forschungsförderungsinstrumenten des Bundes durchgeführt werden soll. Bei diesem Vorhaben wurde auf eine Vernehmlassung verzichtet und stattdessen eine direkte Konsultation der Betroffenen durchgeführt. Diese haben ihre Zustimmung zu SWEET schriftlich bekräftigt.

Adresse für Rückfragen
Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, +41 58 462 56 75, marianne.zuend@bfe.admin.ch


Quelle: Herausgeber
Der Bundesrat
https://www.admin.ch/gov/de/start.html 

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