Dienstag, 30. Januar 2018

Nutzen der Natur unterschätzt

Ausreichende Nahrung, sauberes Wasser und reine Luft gehören zu den wertvollsten und bekanntesten Leistungen der Natur für den Menschen. Sie wird deshalb hauptsächlich als Quelle von Dienstleistungen und Rohstoffen betrachtet. 
 
30 internationale Experten haben jetzt in einem in der weltweit renommierten Wissenschaftszeitschrift Science erschienenen Artikel dafür plädiert, Politik und Entscheidungsträger stärker für die gesamte Bandbreite des Nutzens der Natur für den Menschen zu sensibilisieren. Eine der Autorinnen ist Professorin Dr. Berta Martin-Lopez von der Leuphana Universität Lüneburg. Die Forscher gehen in ihrem Beitrag davon aus, dass die Umweltpolitik des letzten Jahrzehnts dominiert wurde von den Sichtweisen der Naturwissenschaften und der Ökonomie. Die Untersuchung der sogenannten Ökosystemdienstleistungen, also des gesamten Nutzens der Natur für den Menschen, habe zwar den Nachhaltigkeitsgedanken vorangebracht, aber Einsichten und Methoden der Sozialwissenschaften, der Geisteswissenschaften und anderer Betrachtungsweisen der Welt vernachlässigt. Eine breiter angelegte Beurteilung des Nutzens der Natur für den Menschen führt zur Einsicht, dass die Kultur ein zentrales Bindeglied zwischen Mensch und Natur ist. Deshalb müsse, so die Autoren, den Wissensbeständen zum Beispiel lokaler Gemeinschaften und indigener Völker viel mehr Beachtung geschenkt werden.

Die Leistungen der Natur für den Menschen sind von entscheidender Bedeutung für reiche genauso wie für arme Länder. Die Wissenschaftler sind sicher, dass es nur mit einem besseren Verständnis für die ganze Bandbreite des Naturnutzens gelingen kann, einen tatsächlichen Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Natur zu erreichen. So habe die Natur auch eine große soziale, kulturelle, geistige und religiöse Bedeutung. Als ein Beispiel für ihre umfassendere Sicht auf die Bedeutung der Natur nennen die Autoren das Thema Nahrung. Alle Menschen erhielten ihre Nahrung aus der Natur und Nahrungssicherheit sei ein zentrales Thema, das Politik und Entscheidungsträger weltweit beschäftige. Dabei gehe es bisher vor allem um Dinge wie Nährwert, biologische Prozesse und ökonomische Fragen. Tatsächlich reiche aber die Bedeutung von Nahrung viel weiter. Sie habe auch Auswirkungen auf Dinge wie kulturelle Identität, Kunst oder Lebensfreude. Solche nicht-materiellen Faktoren des Nutzens der Natur machen den neuen Ansatz der Wissenschaft aus.

Eine von vielen Möglichkeiten, die neue Sichtweise anzuwenden, ist ihre Aufnahme in groß angelegten Experten-Gutachten. Der Ansatz gehe deutlich über die bisher genutzten Methoden zur Ermittlung von Ökosystem-Dienstleistungen hinaus. Er verspreche mehr Effektivität und Legitimität für politische Entscheidungen über den Umgang mit der Natur, weil er eine breitere und qualifiziertere Informationsbasis schaffe. Zugleich stellt ein solcher umfassenderer Ansatz einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung und Gestaltung der 2012 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Nachhaltigkeitsentwicklungsziele dar.


"Assessing nature's contributions to people"

Quelle   LEUPHANA / UNIVERSITÄT LÜNEBURG 2018 - Bild: Guntram Rehsche

Ausreichende Nahrung, sauberes Wasser und reine Luft gehören zu den wertvollsten und bekanntesten Leistungen der Natur für den Menschen. Sie wird deshalb hauptsächlich als Quelle von Dienstleistungen und Rohstoffen betrachtet. 30 internationale Experten haben jetzt in einem in der weltweit renommierten Wissenschaftszeitschrift Science erschienenen Artikel dafür plädiert, Politik und Entscheidungsträger stärker für die gesamte Bandbreite des Nutzens der Natur für den Menschen zu sensibilisieren. Eine der Autorinnen ist Professorin Dr. Berta Martin-Lopez von der Leuphana Universität Lüneburg.
Die Forscher gehen in ihrem Beitrag davon aus, dass die Umweltpolitik des letzten Jahrzehnts dominiert wurde von den Sichtweisen der Naturwissenschaften und der Ökonomie. Die Untersuchung der sogenannten Ökosystemdienstleistungen, also des gesamten Nutzens der Natur für den Menschen, habe zwar den Nachhaltigkeitsgedanken vorangebracht, aber Einsichten und Methoden der Sozialwissenschaften, der Geisteswissenschaften und anderer Betrachtungsweisen der Welt vernachlässigt. Eine breiter angelegte Beurteilung des Nutzens der Natur für den Menschen führt zur Einsicht, dass die Kultur ein zentrales Bindeglied zwischen Mensch und Natur ist. Deshalb müsse, so die Autoren, den Wissensbeständen zum Beispiel lokaler Gemeinschaften und indigener Völker viel mehr Beachtung geschenkt werden.

Die Leistungen der Natur für den Menschen sind von entscheidender Bedeutung für reiche genauso wie für arme Länder. Die Wissenschaftler sind sicher, dass es nur mit einem besseren Verständnis für die ganze Bandbreite des Naturnutzens gelingen kann, einen tatsächlichen Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Natur zu erreichen. So habe die Natur auch eine große soziale, kulturelle, geistige und religiöse Bedeutung.

Als ein Beispiel für ihre umfassendere Sicht auf die Bedeutung der Natur nennen die Autoren das Thema Nahrung. Alle Menschen erhielten ihre Nahrung aus der Natur und Nahrungssicherheit sei ein zentrales Thema, das Politik und Entscheidungsträger weltweit beschäftige. Dabei gehe es bisher vor allem um Dinge wie Nährwert, biologische Prozesse und ökonomische Fragen. Tatsächlich reiche aber die Bedeutung von Nahrung viel weiter. Sie habe auch Auswirkungen auf Dinge wie kulturelle Identität, Kunst oder Lebensfreude. Solche nicht-materiellen Faktoren des Nutzens der Natur machen den neuen Ansatz der Wissenschaft aus.

Eine von vielen Möglichkeiten, die neue Sichtweise anzuwenden, ist ihre Aufnahme in groß angelegten Experten-Gutachten. Der Ansatz gehe deutlich über die bisher genutzten Methoden zur Ermittlung von Ökosystem-Dienstleistungen hinaus. Er verspreche mehr Effektivität und Legitimität für politische Entscheidungen über den Umgang mit der Natur, weil er eine breitere und qualifiziertere Informationsbasis schaffe. Zugleich stellt ein solcher umfassenderer Ansatz einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung und Gestaltung der 2012 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Nachhaltigkeitsentwicklungsziele dar.

Der vollständige Text des Beitrags ist hier nachzulesen:
science.sciencemag.org/content/359/6373/270.full
Ausreichende Nahrung, sauberes Wasser und reine Luft gehören zu den wertvollsten und bekanntesten Leistungen der Natur für den Menschen. Sie wird deshalb hauptsächlich als Quelle von Dienstleistungen und Rohstoffen betrachtet. 30 internationale Experten haben jetzt in einem in der weltweit renommierten Wissenschaftszeitschrift Science erschienenen Artikel dafür plädiert, Politik und Entscheidungsträger stärker für die gesamte Bandbreite des Nutzens der Natur für den Menschen zu sensibilisieren. Eine der Autorinnen ist Professorin Dr. Berta Martin-Lopez von der Leuphana Universität Lüneburg.
Die Forscher gehen in ihrem Beitrag davon aus, dass die Umweltpolitik des letzten Jahrzehnts dominiert wurde von den Sichtweisen der Naturwissenschaften und der Ökonomie. Die Untersuchung der sogenannten Ökosystemdienstleistungen, also des gesamten Nutzens der Natur für den Menschen, habe zwar den Nachhaltigkeitsgedanken vorangebracht, aber Einsichten und Methoden der Sozialwissenschaften, der Geisteswissenschaften und anderer Betrachtungsweisen der Welt vernachlässigt. Eine breiter angelegte Beurteilung des Nutzens der Natur für den Menschen führt zur Einsicht, dass die Kultur ein zentrales Bindeglied zwischen Mensch und Natur ist. Deshalb müsse, so die Autoren, den Wissensbeständen zum Beispiel lokaler Gemeinschaften und indigener Völker viel mehr Beachtung geschenkt werden.

Die Leistungen der Natur für den Menschen sind von entscheidender Bedeutung für reiche genauso wie für arme Länder. Die Wissenschaftler sind sicher, dass es nur mit einem besseren Verständnis für die ganze Bandbreite des Naturnutzens gelingen kann, einen tatsächlichen Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Natur zu erreichen. So habe die Natur auch eine große soziale, kulturelle, geistige und religiöse Bedeutung.

Als ein Beispiel für ihre umfassendere Sicht auf die Bedeutung der Natur nennen die Autoren das Thema Nahrung. Alle Menschen erhielten ihre Nahrung aus der Natur und Nahrungssicherheit sei ein zentrales Thema, das Politik und Entscheidungsträger weltweit beschäftige. Dabei gehe es bisher vor allem um Dinge wie Nährwert, biologische Prozesse und ökonomische Fragen. Tatsächlich reiche aber die Bedeutung von Nahrung viel weiter. Sie habe auch Auswirkungen auf Dinge wie kulturelle Identität, Kunst oder Lebensfreude. Solche nicht-materiellen Faktoren des Nutzens der Natur machen den neuen Ansatz der Wissenschaft aus.

Eine von vielen Möglichkeiten, die neue Sichtweise anzuwenden, ist ihre Aufnahme in groß angelegten Experten-Gutachten. Der Ansatz gehe deutlich über die bisher genutzten Methoden zur Ermittlung von Ökosystem-Dienstleistungen hinaus. Er verspreche mehr Effektivität und Legitimität für politische Entscheidungen über den Umgang mit der Natur, weil er eine breitere und qualifiziertere Informationsbasis schaffe. Zugleich stellt ein solcher umfassenderer Ansatz einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung und Gestaltung der 2012 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Nachhaltigkeitsentwicklungsziele dar.

Der vollständige Text des Beitrags ist hier nachzulesen:
science.sciencemag.org/content/359/6373/270.full
Ausreichende Nahrung, sauberes Wasser und reine Luft gehören zu den wertvollsten und bekanntesten Leistungen der Natur für den Menschen. Sie wird deshalb hauptsächlich als Quelle von Dienstleistungen und Rohstoffen betrachtet. 30 internationale Experten haben jetzt in einem in der weltweit renommierten Wissenschaftszeitschrift Science erschienenen Artikel dafür plädiert, Politik und Entscheidungsträger stärker für die gesamte Bandbreite des Nutzens der Natur für den Menschen zu sensibilisieren. Eine der Autorinnen ist Professorin Dr. Berta Martin-Lopez von der Leuphana Universität Lüneburg.
Die Forscher gehen in ihrem Beitrag davon aus, dass die Umweltpolitik des letzten Jahrzehnts dominiert wurde von den Sichtweisen der Naturwissenschaften und der Ökonomie. Die Untersuchung der sogenannten Ökosystemdienstleistungen, also des gesamten Nutzens der Natur für den Menschen, habe zwar den Nachhaltigkeitsgedanken vorangebracht, aber Einsichten und Methoden der Sozialwissenschaften, der Geisteswissenschaften und anderer Betrachtungsweisen der Welt vernachlässigt. Eine breiter angelegte Beurteilung des Nutzens der Natur für den Menschen führt zur Einsicht, dass die Kultur ein zentrales Bindeglied zwischen Mensch und Natur ist. Deshalb müsse, so die Autoren, den Wissensbeständen zum Beispiel lokaler Gemeinschaften und indigener Völker viel mehr Beachtung geschenkt werden.

Die Leistungen der Natur für den Menschen sind von entscheidender Bedeutung für reiche genauso wie für arme Länder. Die Wissenschaftler sind sicher, dass es nur mit einem besseren Verständnis für die ganze Bandbreite des Naturnutzens gelingen kann, einen tatsächlichen Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Natur zu erreichen. So habe die Natur auch eine große soziale, kulturelle, geistige und religiöse Bedeutung.

Als ein Beispiel für ihre umfassendere Sicht auf die Bedeutung der Natur nennen die Autoren das Thema Nahrung. Alle Menschen erhielten ihre Nahrung aus der Natur und Nahrungssicherheit sei ein zentrales Thema, das Politik und Entscheidungsträger weltweit beschäftige. Dabei gehe es bisher vor allem um Dinge wie Nährwert, biologische Prozesse und ökonomische Fragen. Tatsächlich reiche aber die Bedeutung von Nahrung viel weiter. Sie habe auch Auswirkungen auf Dinge wie kulturelle Identität, Kunst oder Lebensfreude. Solche nicht-materiellen Faktoren des Nutzens der Natur machen den neuen Ansatz der Wissenschaft aus.

Eine von vielen Möglichkeiten, die neue Sichtweise anzuwenden, ist ihre Aufnahme in groß angelegten Experten-Gutachten. Der Ansatz gehe deutlich über die bisher genutzten Methoden zur Ermittlung von Ökosystem-Dienstleistungen hinaus. Er verspreche mehr Effektivität und Legitimität für politische Entscheidungen über den Umgang mit der Natur, weil er eine breitere und qualifiziertere Informationsbasis schaffe. Zugleich stellt ein solcher umfassenderer Ansatz einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung und Gestaltung der 2012 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Nachhaltigkeitsentwicklungsziele dar.

Der vollständige Text des Beitrags ist hier nachzulesen:
science.sciencemag.org/content/359/6373/270.full

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