Montag, 28. Juli 2014

So lief es bei der KEV im 2. Quartal

Das KEV-Cockpit wird quartalsweise durch die Stiftung Kostendeckende Einspeise Vergütung (KEV) aktualisiert und zeigt die wichtigsten Kennzahlen für den KEV-Vollzug. Für die grundsätzlichen Erklärungen (Lese- resp. Interpretationshilfe) verweist die Stiftung auf das Cockpit Q4/2013 sowie Q1/2012, welche auf http://www.stiftung-kev.ch/berichte/kev-cockpit.html abrufbar sind. 

Die Überbuchung berechnet sich aus den maximal möglichen Einnahmen1 (a) minus den maximal eingegangenen Verpflichtungen (b). Der Betrachtungszeitraum ist ein Kalenderjahr.
(a) Jährliche Nettoeinnahmen verfügbar für KEV nach Abzug aller weiteren Kosten2:    547.3 Mio. CHF
(b) Vergütungen aus Fonds an realisierte Anlagen (Tab. 1): -  310.5 Mio. CHF
(b) Vergütungen aus Fonds an Anlagen mit pos. Bescheid (noch nicht realisiert) (Tab. 2): -  444.8 Mio. CHF
Total: -  208.0 Mio. CHF 



Die KEV ist somit momentan um 208.0 Mio. CHF überbucht. Es ist klar, dass nicht alle Projekte, welche einen positiven KEV-Bescheid erhalten haben, realisiert werden können (Tab. 2). Damit reduzieren sich die eingegangenen finanziellen Verpflichtungen nach Ablauf der Projekt- und Inbetriebnahmefristen. Unsere Liquiditätsberechnung zeigt, dass der KEV-Fonds langfristig liquide bleiben wird, sofern sich die Realisierungsraten, d.h. Realisierungswahrscheinlichkeiten, im Rahmen der bisherigen Erfahrungswerte bzw. Annahmen bewegen.
 

Den Produzenten wird beim Eintritt in die KEV eine Vergütung berechnet, welche über die gesamte Vergütungsdauer garantiert wird. Finanziert wird diese Vergütung einerseits durch die Erlöse der produzierten Energie, welche zum Marktpreis an die Stromkonsumenten verkauft wird. Andererseits wird die Differenz zur garantierten KEV-Vergütung durch den KEV-Fonds gedeckt. Somit beeinflusst die Höhe des Marktpreises den Anteil, welcher aus dem KEV-Fonds bezahlt wird: Steigt der Marktpreis, wird die zu bezahlende Differenz kleiner und der KEV-Fonds entlastet. Umgekehrt steigt bei sinkendem Marktpreis der aus dem KEV-Fonds zu bezahlende Anteil. Seit dem Start der KEV im Jahre 2009 sind die Marktpreise am Sinken. So hat die für den Konsumenten erfreuliche Entwicklung der insgesamt sinkenden Strompreise für den KEV-Fonds eine negative Auswirkung: Die Differenz aus dem Erlös des Stromverkaufs zu den zu bezahlenden Vergütungen wird laufend grösser. Während 2009, im ersten Jahr der KEV-Abwicklung, noch 41% der Gesamtvergütung durch den Verkauf des Stroms gedeckt wurden, sank dieser Wert 2013 auf 26%.  

Aufgrund des Vorsichtsprinzips muss in Betracht gezogen werden, wie hoch die Auswirkungen von Marktpreisschwankungen sind, wenn alle Anlagen mit positivem Bescheid zusätzlich vergütet würden (Tab. 1 + Tab. 2).
Zusammen würde eine jährliche Produktion von 5‘170.0 GWh resultieren. Sinkt der Marktpreis unter Einbezug all dieser Anlagen um 1 Rp./kWh, sieht die Situation wie folgt aus:
Erlös aus MP 5.0 Rp./kWh: 260.2 Mio. CHF  Erlös aus MP 4.0 Rp./kWh: 208.5 Mio. CHF
Vergütung aus KEV-Fonds: 755.3 Mio. CHF  Vergütung aus KEV-Fonds: 807.0 Mio. CHF
Auszahlung an Produzenten: 1015.5 Mio. CHF  Auszahlung an Produzenten: 1015.5 Mio. CHF
 Das Absinken des Markpreises um 1 Rp./kWh für alle Anlagen mit positivem Bescheid (inkl. realisierte
Anlagen) würde den KEV-Fonds um 51.7 Mio. CHF pro Jahr mehr belasten, die Überbuchung würde um
diese Summe erhöht. 


Zur Verdeutlichung und Quelle: KEV-Stiftung

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