Der deutsche Ökostromanbieter Greenpeace Energy eG legt bei der Europäischen
Kommission Einspruch gegen den verzerrten Wettbewerb am Strommarkt ein.
Die erneuerbaren Energien werden systematisch benachteiligt, kritisiert
die Energie-Genossenschaft in einer Stellungnahme zum laufenden
Beihilfeverfahren der Europäischen Kommission.
„Strom aus Wind und Sonne
muss mit den verzerrten Preisen von konventionellen Energien wie Atom
und Kohle konkurrieren“, erklärt Janne Andresen von Greenpeace Energy. Kritisch sieht Greenpeace Energy, dass die erneuerbaren Energien zwar
mit einem transparenten Preis in den Wettbewerb starten, die Preise der
konventionellen Energien hingegen nicht alle Gesamtkosten enthalten.
„So lange schmutzige Energieträger wie Braunkohle ihre Folgekosten durch
Umweltschäden und Luftverschmutzung nicht einpreisen müssen, können sie
mit Dumping-Preisen ihre Stellung am Energiemarkt verteidigen“, sagt
Janne Andresen.
Aus Sicht von Greenpeace Energy wäre ein funktionierender
Emissionshandel der erste Schritt, die Benachteiligung der Erneuerbaren
aufzuheben. „Für einen fairen Wettbewerb müssen die Verschmutzungskosten
der konventionellen Energien eingepreist werden. Dafür brauchen wir
eine grundlegende Reform des Europäischen Emissionshandels“, fordert
Janne Andresen von Greenpeace Energy.
Doch anstatt den derzeit brachliegenden Emissionshandel zu
reaktivieren, wird in Brüssel diskutiert, ob die Einspeisevergütungen
für Wind und Sonne, die in Deutschland durch das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt sind, eine staatliche
Beihilfe darstellen oder nicht. Hintergrund ist das Ende 2013 gestartete
Beihilfeverfahren der Europäischen Kommission zum EEG. Für Greenpeace
Energy ist das EEG mit seinen festen Vergütungssätzen keine Beihilfe,
sondern ein notwendiger Ausgleich für den nicht funktionierenden
Emissionshandel und die verzerrten Preise am Energiemarkt. Das beihilferechtliche Prüfverfahren der Europäischen Kommission zum
EEG ist im Dezember 2013 eingeleitet worden. Beihilfen bezeichnen im
EU-Sprachgebrauch Subventionen, die eingesetzt werden, um
Wirtschaftszweige oder nationale Industrien zu begünstigen. Noch bis
Anfang März können Stellungnahmen zum beihilferechtlichen Prüfverfahren
der Europäischen Kommission zum EEG eingereicht werden. Das Schreiben
von Greenpeace Energy an Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia steht zum Download bereit.
Quelle: Greenpeace Energy
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