Bislang war es hierzulande in erster Linie eine Initiative von Idealisten. Denn mit photovoltaisch erzeugtem Strom, also dem Strom von der Sonne, liess sich zwar das Gewissen beruhigen und ein Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten. Aber das war, anders als in unterdessen über 40 Staaten weltweit, in erster Linie ein finanzielles Verlustgeschäft. Seit Jahresbeginn kennt nun auch die Schweiz die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV). Sie wurde für Photovoltaik auf ein tiefes Mengenniveau begrenzt, so dass längst nicht alle InteressentInnen bei der ersten Ausschreibung berücksichtigt werden konnten. Bereits lancierte der Bund zusätzlich im Rahmen der Konjunkturstützung ein Beitragssystem (insgesamt 20 Millionen), das wiederum schnell ausgeschöpft war.
Der Bedarf ist also, Unkenrufen zum Trotz, vorhanden – die Einsicht, dass gerade solar erzeugter Strom einen wichtigen Bestandteil der künftigen Energieerzeugung darstellt, am Wachsen. So finden sich unterdessen auch erste private Unternehmen, die getragen von TeilhaberInnen, gezielt in die Energie von der Sonne investieren. So etwa eine Gruppe von BewohnerInnen der Zürichseeregion, die vor einem halben Jahr die Zürichsee Solarstrom AG (ZSSAG) gründeten und dieser Tage ihre ersten Aktivitäten öffentlich machten. Die Gesellschaft rund um den Solar-Pionier Thomas Nordmann hatte beim Bundesamt für Energie acht Projekte eingegeben für die KEV. Immerhin deren drei kamen zum Zug – nicht zufälligerweise alle aus der Gemeinde Erlenbach (ZH), wie Nordmann anerkennend festhielt. Denn dort schalteten die Behörden schnell und stellten schnellstmöglich alle notwendigen Bewilligungen in Aussicht.
Noch stehen die Bedingungen nicht fest, unter denen sich weitere AktionärInnen an der ZSSAG beteiligen können – InteressentInnen melden sich über die Webseite und erhalten noch im Laufe des Sommers ein Zeichnungsangebot. Denn anders als bei herkömmlichen fossilen Energien geht es bei den Erneuerbaren und insbesondere auch bei der Solarenergie sehr schnell. Bereits im Rahmen eines Herbstfestes soll die Inbetriebnahme der Anlagen auf den drei Erlenbacher Schulhäuser gefeiert werden - und dann soll es erst richtig los gehen, so Nordmann. Schweizweit gibt es wenig vergleichbare Möglichkeiten für ein Solarinvestment, etwa über die Energiegenossenschaft ADEV mit einer solaren Tochtergesellschaft und über die börsenkotierte Edisun Power. Beste Voraussetzungen also für einen schnell wachsenden Markt, wäre da nicht der Deckel auf der Förderung von Solaranlagen. Dessen Beseitigung in nächster Zeit stellt ein zentales Anliegen des Schweizerischen Fachverbands für Sonnenenergie Swissolar dar, wie dessen Geschäftsführer David Stickelberger an der Erlenbacher Veranstaltung in Aussicht stellte.
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