Freitag, 19. Juni 2009

Das Klima und die Sonne

Es ist nicht Sache des Solarblogs, auch noch jeden Klimaalarm weiter zu geben. Doch was im Hinblick auf den Klima-CO2-Gipfel in Kopenhagen zu Ende des Jahres bekannt wird, lässt alle Alarmglocken läuten. Demnach legen renommierte Geoforscher eine neue Prognose für den globalen Temperaturanstieg vor. Das Ziel von maximal zwei Grad Erderwärmung sei nicht mehr zu schaffen - der Wert gilt als Grenze, um die schlimmsten Szenarien abzuwenden.

Laut Spiegel Online sind zwei Grad die Richtschnur der internationalen Klimapolitik. Wenn die Zunahme der Weltmitteltemperatur diesen Wert nicht überschreitet, dann könnten drastische Klimaveränderungen und langfristig unumkehrbare Prozesse wie das komplette Abschmelzen der Gletscher auf Grönland vielleicht noch vermieden werden, so heißt es immer wieder. Doch das Zwei-Grad-Ziel ist gar nicht mehr zu schaffen, stellt nun ein internationales Forscherteam in einer neuen Studie fest.

Schon die heutige Konzentration von Treibhausgasen wie Kohlendioxid in der Atmosphäre sei hoch genug, um eine globale Erwärmung von zwei bis 2,4 Grad Celsius auszulösen. "Drastische und schnelle" Emissionsreduktionen seien "unmöglich". Der Gehalt der Klimagase werde daher in den kommenden Jahrzehnten noch weiter zunehmen. Wörtlich schreiben die Forscher: "Ein Hinausschießen über die Treibhausgas-Konzentrationen, die nötig sind, um die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, ist insofern unvermeidlich."

Der neue Report geht nicht nur auf Kohlendioxid ein, sondern auch auf Lachgas, Methan und alle anderen Treibhausgase in der Atmosphäre. Klimaforscher rechnen deren Wärmewirkung in "CO2-Äquivalente" um und können so mit einer einheitlichen Währung operieren. Die Menge der Treibhausgase geben sie dann jeweils in ppm oder "parts per million" an, bezogen auf die Gesamtzahl von Teilchen in der Atmosphäre. Der Gehalt sämtlicher Klimagase in der Außenluft lag demnach im Jahr 2007 bei über 460 ppm CO2-Äquivalenten. Doch schon bei 450 ppm bestehe nur noch eine Chance von 50:50, unter einer Erwärmung von zwei Grad zu bleiben, heißt es im Kopenhagen-Report unter Bezug auf eine jüngere Studie.

Nach dem aktuellen Befund steuert die Welt momentan aber einen Worst-Case-Kurs - der schlimmstmögliche Fall tritt demnach gerade ein, die Dynamik des Klimawandels ist schon jetzt größer als befürchtet. Der Mensch sollte sich vorsichtshalber auf eine drei, vier oder sogar fünf Grad Erwärmung einstellen, hatte PIK-Chef Schellnhuber schon im März in Kopenhagen empfohlen. Unter solchen Umständen würden extreme Wetterereignisse noch dramatischer ausfallen.

Folgern lässt sich aus diesem dramatischen Befund, dass nur ein radikaler Wechsel die Welt vor Schlimmerem bewahren kann. Bei allen zu gewärtigen Kosten gilt – nichts tun oder zu wenig tun, wird wesentlich teurer. Unter diesem Gesichtspunkt scheint eine schnelle Umstellung auf Erneuerbare Energien um so zwingender, aber auch um so möglicher, denn deren hohe Anfangskosten zahlen sich mittel- und langfristig mehr als aus. Zuvorderst steht dabei die Umstellung auf photovoltaisch erzeugten Strom als primäre Energiequelle, denn die Umweltbelastung durch diese Art von Energieerzeugung ist die bei Weitem geringste und die Quelle wird nicht versiegen.

Quellen: Solarmedia und Spiegel Online

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