Mit der Ende August lancierten Atom-Initiative
will die Atomlobby unter dem Deckmantel der Versorgungssicherheit neuen
Kernkraftwerken zum Durchbruch verhelfen. Die Scheindebatte um neue
Atomkraftwerke torpediert die von den Schweizerinnen und Schweizer
unterstützte Energiestrategie 2050 und lenkt von den echten
Herausforderungen ab. Eine Medienmitteilung von aeesuisse - der Dachorganisation der Wirtschaft für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz - die nichts an Aktualität eingebüsst hat.
Mit der Energiestrategie 2050 legte das Schweizer Stimmvolk vor rund fünf Jahren den Grundstein für eine erneuerbare, effiziente und sichere Energieversorgung. Während bei der Energieeffizienz – trotz Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum – Fortschritte gemacht wurden, wurde der Volkswille beim dringend nötigen Ausbau der erneuerbaren Energien nur ungenügend umgesetzt. «Die aktuellen Herausforderungen rund um die Energieversorgungssicherheit – die durch den Krieg in der Ukraine noch dramatisch verschärft werden – bestätigen den mit der Energiestrategie 2050 eingeschlagenen Weg und legen schonungslos dar, wie gefährlich die aktuelle Energieabhängigkeit der Schweiz ist», sagt Stefan Batzli, Geschäftsführer des Wirtschaftsdachverband aeesuisse.
Die Politik hat die Herausforderungen grossmehrheitlich erkannt und ist aktuell nach langem Zögern endlich daran, die Rahmenbedingungen im Sinne des dringlich nötigen Ausbaus der erneuerbaren Energien zu verbessern. Mit der lancierten Atom-Initiative versucht die Atomlobby diese Bestrebungen zu torpedieren. Es ist daran zu erinnern, dass heute jeden Tag erneuerbare Kraftwerke ans Stromnetz angeschlossen werden, die konkrete Kilowattstunden Energie liefern. Diese täglich neu und zusätzlich produzierte Energie schont unsere Speicherreserven für den Winter. Damit liefern die erneuerbaren Energien einen konkreten Beitrag an die Versorgungssicherheit. Anders die Forderung nach neuen Atomkraftwerken, die nichts mehr als eine unnötige Nebelpetarde ist und die politischen Bemühungen zur Findung von echten Lösungen erschwert und untergräbt.
Wirtschaftlich uninteressant und unsicher: In der Schweiz gibt es kein Unternehmen das bereit ist, in die Atomtechnologie zu investieren – ganz im Gegenteil: Die BKW hat ihr bestehendes Atomkraftwerk Mühleberg Ende 2019 aus wirtschaftlichen Gründen ausser Betrieb genommen. Weiter gibt es keinen neuen Reaktortyp, der in nützlicher Frist gebaut werden kann und so einen Beitrag zu den aktuellen Herausforderungen leisten könnte. Ganz zu schweigen von den Sicherheitsrisiken und der nach wie vor ungelösten Atommüll-Lagerung.
Atomkraftwerke zementieren Auslandabhängigkeit: Die in der Schweiz verwendeten nuklearen Brennstoffe werden allesamt aus dem Ausland importiert – ein wesentlicher Teil davon aus Russland. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine ernsthaft neue Atomkraftwerke und somit eine weitere Zementierung der bereits jetzt kritischen Auslandabhängigkeit bei der Energieversorgung zu fordern, ist schlicht unverantwortlich und unverständlich.
Quelle: aeesuisse
Solarzellen wachsen in Schweizer Wäldern oder kommen grossmehrheitlich doch aus China? Und bei einem weltweit gewaltigen Zubau von Solarzellen riechen die Rohstoffe, natürlich ohne Probleme. Achtung: Kommentar kann Satire enthalten!
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