Das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine arbeitet nach Angaben seines Betreibers derzeit im Notbetrieb mit erhöhtem Risiko.
Das staatliche Unternehmen Energoatom teilte am Freitag mit, Reparaturen an den beschädigten Stromleitungen, die das AKW mit dem ukrainischen Stromnetz verbinden, seien wegen der anhaltenden Angriffe nicht möglich. Im sogenannten Inselbetrieb, wenn sich das Kraftwerk ausschliesslich selbst mit Strom versorgt, bestehe das Risiko einer Verletzung der Strahlungs- und Brandschutznormen.
«Nur der Abzug der Russen aus dem Kraftwerk und die Einrichtung einer Sicherheitszone um das Kraftwerk herum kann die Situation im AKW Saporischschja normalisieren. Erst dann wird die Welt aufatmen können», sagte der Leiter von Energoatom, Petro Kotin, am Freitag im ukrainischen Fernsehen.
Die Anlage mit ihren sechs Reaktoren geriet zu Beginn des Krieges unter die Kontrolle der russischen Streitkräfte. Sie wird jedoch weiter von der ukrainischen Belegschaft betrieben. Das AKW und die Umgebung wurden wiederholt beschossen, wofür sich das russische und das ukrainische Militär gegenseitig verantwortlich machten. Die letzte Stromleitung, die das Kraftwerk mit dem ukrainischen Stromnetz verbindet, wurde am Montag gekappt.
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