Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2017 gegenüber dem Vorjahr um 0.4% auf 849`790 Terajoule (TJ) gesunken. Ein wichtiger Grund dafür ist die im Vergleich zum Vorjahr leicht wärmere Witterung - so das Bundesamt für Energie (BfE).
Die Abnahme des Endenergieverbrauches um 0,4% gegenüber dem Vorjahr ist in erster Linie auf die etwas wärmere Witterung im Jahr 2017 zurückzuführen. Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahm gegenüber dem Vorjahr um 1.5% ab. Hingegen stiegen 2017 Faktoren, die den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+0,9%), das Bruttoinlandprodukt (+1%), der Motorfahrzeugbestand (+1,2%) und der Wohnungsbestand (Zuwachs, es liegen jedoch noch keine detaillierten Zahlen vor). Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauches aus. Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2018).
Der
Verbrauch von Heizöl extra-leicht sank um 6,5%, derjenige von Erdgas
stieg dagegen um 1,4%. Der Elektrizitätsverbrauch nahm um 0,4% zu (siehe
Medienmitteilung BFE vom 20. April 2018). Diese drei Energieträger
machen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus (2017: 53,4%).
Die
energetische Verwendung von Industrieabfällen hat um 15,8% zugenommen
(Anteil am Endenergieverbrauch 2017: 1,5%). Wie im Vorjahr hat der
Verbrauch von Kohle (-3,8%) und den schweren Heizölsorten (-33,3%)
abgenommen. Abgenommen hat auch jener von Petrolkoks (-14,6%). Der
Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist
sehr gering.<1 font="" nbsp="">1> Der
Treibstoffverbrauch insgesamt hat gegenüber dem Vorjahr leicht
abgenommen (-0,6%). Der Trend zur Substitution von Benzin durch
Dieseltreibstoff setzte sich ungebrochen fort: Der Absatz von Dieselöl
sank leicht um 0,3%, der Benzinverbrauch um 3,1%. Der Absatz von
Flugtreibstoffen stieg um 2,4%. Die fossilen Treibstoffe machen gut
einen Drittel (34,1%) am gesamten Endenergieverbrauch aus.
Die
im Vergleich zum Vorjahr leicht wärmere Witterung wirkte sich auch auf
den Verbrauch von Energieholz (-0,9%) aus. Der Verbrauch aller anderen
erneuerbaren Energieträger nahm zu. Die Nutzung von Umgebungswärme mit
Wärmepumpen lag 4,5% über dem Vorjahreswert, ebenso hat der Verbrauch
von Fernwärme (+2,4%) und Solarwärme (+2,4%) zugenommen. Der Anteil
dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch 2017 betrug 9,2%
(Energieholz: 4,5%, Umgebungswärme: 2,0%, Fernwärme: 2,4%, Solarwärme:
0,3%).
Die direkte Nutzung von Biogas stieg leicht um 0,6%. Unter
Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das
statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des
Biogasverbrauches um 4%. Am gesamten Gasverbrauch machte das
eingespeiste Biogas 2017 0,9% aus. Der Verbrauch der biogenen
Treibstoffe nahm gegenüber dem Vorjahr wiederum deutlich zu (+58,1%) und
hat sich somit innerhalb der letzten vier Jahre mehr als verzehnfacht.
Der Anteil der biogenen Treibstoffe am gesamten Absatz von Benzin und
Diesel lag 2017 bei 2,6% (2016: 1,6%). Neben der Befreiung der biogenen
Treibstoffe von der Mineralölsteuer wirkt sich auch deren Anrechnung als
CO2-Kompensationsmassnahme verbrauchssteigernd aus. Die
Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2017 ist ab der zweiten Hälfte
Juli auf Internet verfügbar und Anfang August 2018 in gedruckter Form
erhältlich. Ab sofort verfügbar ist ein erster zusammenfassender
Überblick.
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