Samstag, 23. Juni 2018

Energieverbrauch tiefer

Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2017 gegenüber dem Vorjahr um 0.4% auf 849`790 Terajoule (TJ) gesunken. Ein wichtiger Grund dafür ist die im Vergleich zum Vorjahr leicht wärmere Witterung - so das Bundesamt für Energie (BfE). 

 

Die Abnahme des Endenergieverbrauches um 0,4% gegenüber dem Vorjahr ist in erster Linie auf die etwas wärmere Witterung im Jahr 2017 zurückzuführen. Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahm gegenüber dem Vorjahr um 1.5% ab. Hingegen stiegen 2017 Faktoren, die den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+0,9%), das Bruttoinlandprodukt (+1%), der Motorfahrzeugbestand (+1,2%) und der Wohnungsbestand (Zuwachs, es liegen jedoch noch keine detaillierten Zahlen vor). Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauches aus. Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2018). 


Der Verbrauch von Heizöl extra-leicht sank um 6,5%, derjenige von Erdgas stieg dagegen um 1,4%. Der Elektrizitätsverbrauch nahm um 0,4% zu (siehe Medienmitteilung BFE vom 20. April 2018). Diese drei Energieträger machen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus (2017: 53,4%).

Die energetische Verwendung von Industrieabfällen hat um 15,8% zugenommen (Anteil am Endenergieverbrauch 2017: 1,5%). Wie im Vorjahr hat der Verbrauch von Kohle (-3,8%) und den schweren Heizölsorten (-33,3%) abgenommen. Abgenommen hat auch jener von Petrolkoks (-14,6%). Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist sehr gering.<1 font="" nbsp=""> Der Treibstoffverbrauch insgesamt hat gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen (-0,6%). Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich ungebrochen fort: Der Absatz von Dieselöl sank leicht um 0,3%, der Benzinverbrauch um 3,1%. Der Absatz von Flugtreibstoffen stieg um 2,4%. Die fossilen Treibstoffe machen gut einen Drittel (34,1%) am gesamten Endenergieverbrauch aus. 

Die im Vergleich zum Vorjahr leicht wärmere Witterung wirkte sich auch auf den Verbrauch von Energieholz (-0,9%) aus. Der Verbrauch aller anderen erneuerbaren Energieträger nahm zu. Die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen lag 4,5% über dem Vorjahreswert, ebenso hat der Verbrauch von Fernwärme (+2,4%) und Solarwärme (+2,4%) zugenommen. Der Anteil dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch 2017 betrug 9,2% (Energieholz: 4,5%, Umgebungswärme: 2,0%, Fernwärme: 2,4%, Solarwärme: 0,3%).

Die direkte Nutzung von Biogas stieg leicht um 0,6%. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauches um 4%. Am gesamten Gasverbrauch machte das eingespeiste Biogas 2017 0,9% aus. Der Verbrauch der biogenen Treibstoffe nahm gegenüber dem Vorjahr wiederum deutlich zu (+58,1%) und hat sich somit innerhalb der letzten vier Jahre mehr als verzehnfacht. Der Anteil der biogenen Treibstoffe am gesamten Absatz von Benzin und Diesel lag 2017 bei 2,6% (2016: 1,6%). Neben der Befreiung der biogenen Treibstoffe von der Mineralölsteuer wirkt sich auch deren Anrechnung als CO2-Kompensationsmassnahme verbrauchssteigernd aus. Die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2017 ist ab der zweiten Hälfte Juli auf Internet verfügbar und Anfang August 2018 in gedruckter Form erhältlich. Ab sofort verfügbar ist ein erster zusammenfassender Überblick.

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