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In der Schweiz herrschen sowohl für die Solar- als auch für
die Windenergieproduktion ideale Bedingungen, auch dank der flexibel und
verlässlich einsetzbaren Wasserkraftwerke. Dem signifikanten Ausbau der
neuen Erneuerbaren fehlen jedoch investitionsfreundliche
Rahmenbedingungen, die KEV-Warteliste ist voll. Den aktuellen Stand der
Schweiz im Vergleich mit allen EU-Ländern zeigt die SES in Form einer
Kurzstudie. Dabei wird die pro-Kopf-Produktion von Solar- und Windstrom
der Schweiz mit der Produktion der 28 EU-Staaten verglichen.
Nur vier EU-Länder produzierten 2017 weniger Solar- und Windenergie
als die Schweiz: Lettland, Slowakei, Slowenien und Ungarn. In der
Schweiz waren es pro Kopf 190 kWh Solarstrom und 16 kWh Windstrom,
insgesamt also 206 kWh. Obwohl die PV-Produktion seit Jahren
kontinuierlich zunimmt, ist der Gesamtanteil am Stromverbrauch mit 3%
immer noch gering. Die Schweiz endet auch unter Berücksichtigung des
Stromverbrauchs mit dem Anteil der Photovoltaik (2.75%) und der
Windenergie (0.23%) auf dem unrühmlichen 25. Rang. Sogar Österreich, ein
Binnenland ohne windreiche Küsten, produzierte mehr Windstrom pro Kopf
als die Schweiz. Und Belgien, ein nördlicheres Land mit weniger
Sonnenstunden, produzierte mehr Solarstrom pro Kopf als die Schweiz.
Mit der Annahme der Energiestrategie 2050 im Mai 2017 wurde der
Grundstein für eine erneuerbare Energieversorgung in der Schweiz gelegt.
Doch die finanziellen Rahmenbedingungen für den Ausbau von neuen
erneuerbaren Energien sind schlecht. Obwohl der Netzzuschlag auf 1.
Januar 2018 erhöht wurde, werden neu eingereichte Projekte nicht von
Einspeisevergütungen profitieren können. Grund dafür: Die finanziellen
Mittel sind begrenzt und die Förderung befristet. Am heutigen Strommarkt
können sich die Anlagen nicht refinanzieren. Damit zukünftig trotzdem
in Solaranlagen investiert wird, braucht es ein Strommarktdesign, das
den Produzenten erlaubt, den Strom zu fairen Preisen einzuspeisen. Das
Bundesamt für Energie ignoriert dieses Thema und riskiert einen viel zu
langsamen Ausbau neuer erneuerbarer Kraftwerke.
Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung
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