Samstag, 24. Mai 2014

SchweizerInnen wollen Atomausstieg

Als hätte es noch eines Beweises bedurft: Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung befürwortet den Atomausstieg. Zudem sind Schweizer immer offener für alternative Energiequellen im eigenen Heim. Die geht aus einer Umfrage der Universität St. Gallen hervor. 

Demnach sagt die Mehrheit der schweizerischen Bevölkerung Ja zum Atomausstieg, wie das «4. Kundenbarometer Erneuerbare Energien» 2014 der Universität St. Gallen (HSG) zeigt. Die Studie wurde durch die Bankengruppe Raiffeisen finanziert. 77 Prozent der Schweizer würden der Studie zufolge in einer Volksabstimmung für den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie bis ins Jahr 2034 stimmen.
Die Studie basiert auf einer repräsentativen Stichprobe der Schweizer Privathaushalte. Von den 1264 Befragten wohnen 26 % in der Westschweiz, 24 % im Gebiet der (Vor-)Alpen und 50 % im Mittelland. Befragt wurde zwischen dem 15. und 24. Januar 2014 mittels Online-Panel durch das Marktforschungsinstitut amPuls. In den Augen der Befragten sei der Ausstieg ein Einstieg in die erneuerbaren Energien, sagte Sylviane Chassot vom Lehrstuhl für Management Erneuerbarer Energien der HSG auf einem Branchenforum in St. Gallen. 46 Prozent der Hauseigentümer würden mittlerweile Energietechnologien wie Solarthermie, Photovoltaik oder Wärmepumpen nutzen. 2012 waren es noch 41 Prozent.

Ziel der Politik ist es nun, die erneuerbaren Energien näher an den Markt zu führen. Markt und Wettbewerb sollen in der gesamten Schweiz im Zentrum der Energiepolitik stehen, liess Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie, in einer Mitteilung für das Branchenforum verlauten. Mittelfristig sollen die Anlagenbetreiber selbst für den Absatz des Stroms verantwortlich sein, «denn längerfristig gehen wir ja auch davon aus, dass diese Technologien preislich konkurrenzfähig sind.» Laut Steinmann wird der Kampf um Geschäftsmodelle im sich öffnenden Energiemarkt in den nächsten Jahren intensiver. Durch die Umstrukturierung bei der Energieversorgung träfen alteingesessene Energieversorgungsunternehmen auf Player aus anderen Branchen.

Hier geht es zur >>  Studie 4. Kundenbarometer Erneuerbare Energien (HSG)

Quelle:  Universität St. Gallen  / Diverse Agenturen

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2 Kommentare:

  1. Dieser Umfrage ist nicht zu trauen, da das Berner Stimmvolk erst im letzten Jahr die Grünen Initiative " Bern Erneuerbar " wuchtig ablehnten, wie auch den Gegenvorschlag der Regierung. Gleiches gilt für die sofortige Abschaltung von Mühleberg, was die Berner erst am letzten Sonntag ebenfalls wuchtig abgeschmettert hatten. Die Freiburger haben dann auch ein Verbot von Elektroheizungen abgelehnt. Die Energiewende tritt kürzer und kürzer...

    Würde man dann die Leute noch fragen, ob sie für die Energiewende bereit wären, mindestens 1/3 bis 50% mehr für den Strom zu bezahlen, würde die Zustimmung zum Atomausstieg massiv fallen.

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    1. Erfahrungsgemäss sind Initiativen der Grünen meistens zu radikal. Die besonnenen Berner haben sie nicht unterstützt. Die Studie deckt aber den Zeitraum bis 2034 ab. So sieht es wieder ganz anders aus. In 20 Jahren wird Solarstrom längst keine KEV mehr benötigen und günstiger sein als Atomstrom (geplante britische AKW verlangen einen garantierten Strompreis von 13 Rappen Atom-KEV). Mit der Einmalvergütung produzieren Eigenverbrauchsanlagen heute schon Solarstrom zu diesem Preis.

      Wer die Studie herunterlädt sieht, dass sogar die Mehrheit der SVP, BDP und FDP Befragten (56-74%) den Atomausstieg befürworten (http://www.iwoe.unisg.ch/de/iwoe+news/2014/20140523_kundenbarometer).

      Nur ganz hartgesottene ignorieren das Malaise von Fushima (http://atominfomedia.blogspot.ch/2014/03/11-marz-fukushima-und-kein-ende.html)

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