Bei der letzten Trendumfrage 2012 hatten mit 18 Prozent noch deutlich weniger Befragte angegeben, bis zum Ende des Jahrzehntes selbst Strom zu erzeugen. Unabhängig von der eigenen Wohnsituation gehen 55 Prozent (2012: 52 Prozent) davon aus, dass immer mehr Gebäude Energie erzeugen – zum Beispiel durch Solaranlagen auf dem Dach oder Mini-Blockheizkraftwerke im Heizungskeller. „Häuser werden zu Kraftwerken. Diese Entwicklung ist der Motor der Energiewende. Investitionen in Solaranlagen, Mini-Kraftwerke, Kleinwindanlagen oder Batteriespeicher werden immer wirtschaftlicher. Die Politik darf diesen Zukunftsmarkt jetzt nicht durch hohe Zusatzkosten beim Eigenverbrauch belasten“, so Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft bei LichtBlick.
LichtBlick fordert Bundestag und Bundesrat deshalb auf, bei der EEG-Reform nachzubessern. Vor allem Mieter dürfen bei der Nutzung lokal erzeugten Stromes aus Solaranlagen oder Blockheizkraftwerken nicht länger benachteiligt werden. Eine Familie, die zur Miete wohnt, soll nach den Plänen der Regierung jährlich bis zu 150 Euro mehr EEG-Umlage zahlen als eine Familie im Eigenheim. „Ausgerechnet ein SPD-Wirtschaftsminister nimmt diese wachsende soziale Schieflage hin. Mieter werden zu den Verlierern der Energiewende, während der Industrie großzügige Rabatte auf Kosten der Verbraucher gewährt werden“.
LichtBlick hat im März 2014 im Gelben Viertel in Berlin-Hellersdorf das erste Großprojekt zur Direktlieferung von lokal erzeugtem Solarstrom an Mieter gestartet (siehe Bild). Die Mieter profitieren dabei von einem günstigen ZuhauseStrom-Tarif. Die Allgemeinheit wird um bis zu 200.000 Euro im Jahr entlastet, da für den vor Ort verbrauchten Sonnenstrom keine EEG-Subventionen anfallen. Laut der LichtBlick-Trendumfrage sind die Deutschen weiterhin vom Erfolg der Energiewende überzeugt. 89 Prozent äußern sich entsprechend positiv, nur elf Prozent glauben, die Energiewende wird versanden (2012: 13 Prozent).
Der Bundesverband Solarwirtschaft
(BSW-Solar) fordert anlässlich der ersten Lesung zur Reform des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) dringende Nachbesserungen durch
Bundestag und Bundesrat. Der Solar-Verband warnt insbesondere davor,
Privathaushalte und Gewerbebetriebe künftig finanziell zu belasten, wenn
sie Solarstrom vom eigenen Dach oder vom Vermieter für den Eigenbedarf
beziehen. Andernfalls werde die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen auf
einen Bruchteil einbrechen und die Energiewende massiven Schaden nehmen.
Quellen: Lichtblick / Bundesverband Solarwirtschaft
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