Donnerstag, 16. April 2009

Fast noch ein Oskar


Der Energy Globe World Award ist noch nicht so berühmt wie die Oskars in der Filmindustrie oder der Pritzker-Preis für ArchitektInnen, den unlängst der Schweizer Paul Zumthor gewann. Aber anders als bei seiner Einführung vor zehn Jahren ist der Preis für Projekte, die im Sinne von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz Beispiel gebend sind, unterdessen viel beachtet - wurde er doch soeben vor versammelter europäischer Politprominenz in Prag vergeben. Unter den Nominierten fand sich auch ein Projekt aus der Schweiz.

Das europaweit erste vollständig solar mit Wärme (und übrigens auch mit Strom) versorgte Mehrfamilienhaus der Jenni Energietechnik AG gehörte in der Kategorie Erde dazu - und teilt die Ehre unter anderem mit einem Solarkrankenhaus in Myanmar (dem Hauptpreisträger) sowie solar betriebenen Wasserpumpen für die Landbevölkerung in Nicaragua oder dem bereits legendären Skysails Windantriebssystem für die moderne Schifffahrt aus Deutschland.

Die Website zum Energy Globe World Award hält zum Jenni-Haus (siehe auch Bild) des Energiepioniers fest: «Die acht Wohnungen im europaweit ersten vollständig solar beheizten Mehrfamilienhaus in Oberburg (BE) waren schnell vergeben. Kein Wunder, denn Heizen ohne Öl ist so attraktiv wie noch nie. Vor allem im Schweizer Sonnenhaus: Die Mieten liegen im ortsüblichen Durchschnitt, allerdings fallen keine Heizkosten an, da auf eine Zusatzheizung verzichtet wurde. Eine ausgezeichnete Wärmedämmung und passive Sonnennutzung über die Fenster sorgen zusammen mit 276m2 Sonnenkollektoren und einem 205'000-Liter-Speicher ganzjährig für warmes Wasser und angenehme Raumtemperaturen. Dank dieses großen Speichers, der aufrecht in der Mitte des Gebäudes steht, ist auch für kühlere Jahre vorgesorgt. Um die optimale Sonnenausbeute zu erreichen, ist das Gebäude nach der Sonne orientiert.»

Die weiteren prämierten Projekte in den Bereichen Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend sind ausführlich auf der Website des Energy Globe World Award beschrieben. Sie alle zeigen die vielseitige und schnelle Entwicklung der erneuerbaren Energien, die bei genügend politischen Willen die Welt einer vollständig nachhaltigen Energieversorgung sehr schnell nahe bringen kann. Über 800 Projekte aus 111 Ländern waren dieses Jahr im Rennen, vergeben wurden die Preise Mitte April in Prag als Eröffnungsveranstaltung für das informelle EU Umweltministertreffen im Rahmen der Tschechischen EU Ratspräsidentschaft.

© Solarmedia

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