Felix Partner Architektur aus Zürich hat ein 350 Jahre altes Bündner Bauernhaus in Latsch bei Bergün (GR) zu einem modernen Nullenergiebilanzhaus umgebaut und gleichzeitig die historische Substanz erhalten. Dafür erhielt es den European Solar Prize 2020.
Das Gebäude, das von aussen auch im Heidi-Film von 2015 zu sehen war, ist heute ein veritables Kraftwerk: Kollektoren sowie Fotovoltaikpanels nutzen die in Latsch reichlich anfallende Sonnenenergie. Fünf Erdsonden dienen als Medium für eine Wärmepumpe. Die auf dem Dach erzeugte Strommenge deckt übers Jahr hinweg den gesamten Bedarf von Bewohnern und Wärmepumpe. Mit den Kollektoren wiederum kann Warmwasser erzeugt und im Sommer über Sonden dem Erdreich wieder Wärme zugeführt werden. Auf der Website des European Solar Prize 2020 wird das Projekt mit einem Kurzfilm vorgestellt.
Die Architektengemeinschaft Felix Partner schreibt dazu: «In Zukunft soll jedes Gebäude sein eigenes Kraftwerk sein! Dabei wichtiges Kulturgut zu retten und mit Technik und guter Architektur zu vereinen, ist die hohe Kunst. Das 350-jährige baufällige und denkmalgeschützte Ensemble wurde den neuen Wohnbedürfnissen angepasst, ohne seinen Charme zu verlieren. Das Wohnhaus tritt als massives Steinhaus in Erscheinung. Im Innern handelt es sich jedoch teils um einen Holzbau. Die Räume sind in Strickbauweise gezimmert und übereinandergestapelt und zeugen von verschiedenen Bauetappen. Die Typologie blieb erhalten. Historisch wertvolle Bausubstanz wurde sorgfältig restauriert. Alle Eingriffe sind klar ablesbar. Sie beschränken sich auf Sichtbeton und Lärchenholz – beides unbehandelt – sowie schwarzen Stahl und Glas.
Quellen: Felixpartner / energiecluster.ch
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