Im Jahr 2019 lag der Stromverbrauch in der Schweiz mit 57,2
Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) unter dem Niveau des Vorjahres
(-0,8%). Die Landeserzeugung (nach Abzug des Verbrauchs der
Speicherpumpen) betrug 67,8 Mrd. kWh. Der physikalische
Stromexportüberschuss lag bei 6,3 Mrd. kWh.
Der Landesverbrauch lag 2019 bei 61,5 Mrd. kWh. Nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4,3 Mrd. kWh ergibt sich ein Stromverbrauch von 57,2 Mrd. kWh.
Das sind 0,8% oder 449 Millionen kWh (entspricht etwa dem
Jahresverbrauch von 89‘800 Haushalten) weniger als 2018 (57,6 Mrd. kWh).
Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr betrugen -1,6% im ersten, +2,0%
im zweiten, -1,3% im dritten und -1,8% im vierten Quartal 2019.
Obwohl
wichtige Einflussgrössen wie die Wirtschafts- und
Bevölkerungsentwicklung sowie die Witterung (siehe unten)
verbrauchssteigernd wirkten, sank der Stromverbrauch in der Schweiz
leicht (Redaktion: pro Kopf sogar deutlich um rund 3%). Dies dürfte vor allem auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen
sein.
- Wirtschaftsentwicklung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2019 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen um 0,9% zu (Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO).
- Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerung der Schweiz nahm 2019 gemäss den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom 9. April 2020 um 0,7% zu.
- Witterung: 2019 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 6,1% zu (siehe Tabelle im Anhang). Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden, wirkt diese Entwicklung leicht verbrauchssteigernd.
Zu den Bestimmungsfaktoren der Verbrauchsentwicklung von Strom werden die jährlichen Ex-Post-Analysen des Energieverbrauchs weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2020).
Die Inländische Elektrizitätsproduktion 2019: Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung) stieg 2019 um 6,4% auf 71,9 Mrd. kWh (2018: 67,6 Mrd. kWh). Nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 4,1 Mrd. kWh ergibt sich eine Nettoerzeugung von 67,8 Mrd. kWh. In drei von vier Quartalen lag die Landeserzeugung über dem entsprechenden Vorjahreswert (+2,2%, -10,1%, +17,5%, +18,9%).
Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 8,4% mehr Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke +4,7%, Speicherkraftwerke +11,4%). Im Sommer 2019 stieg die Produktion der Wasserkraftwerke im Vergleich zum Vorjahr um 8,2% (Laufkraftwerke +1,5%, Speicherkraftwerke +14,9%), in den beiden Winterquartalen stieg die Produktion um 8,6% (Laufkraftwerke +10,5%, Speicherkraftwerke +7,4%).
Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke
stieg um 3,5% auf 25,3 Mrd. kWh (2018: 24,4 Mrd. kWh). Dies ist vor
allem auf die höhere Verfügbarkeit des Kernkraftwerks Leibstadt
zurückzuführen. 2019 lag die Verfügbarkeit des schweizerischen
Kernkraftwerkparks bei 86,9% (2018: 83,9%). Am 20. Dezember 2019
erfolgte nach 47 Betriebsjahren die Einstellung des Leistungsbetriebs
des Kernkraftwerks Mühleberg.
An der gesamten
Elektrizitätsproduktion waren die Wasserkraftwerke zu 56,4% (davon
Laufkraftwerke 24,6%, Speicherkraftwerke 31,8%), die Kernkraftwerke zu
35,2% sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen zu
8,4% beteiligt.
Exportüberschuss im Jahr 2019: Bei physikalischen Importen von 29,5 Mrd. kWh und physikalischen Exporten von 35,8 Mrd. kWh ergab sich 2019 ein Exportüberschuss von 6,3 Mrd. kWh (2018: Exportüberschuss von 1,6 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal (Winterquartale) importierte die Schweiz per Saldo 1,4 Mrd. kWh (2018: 5,1 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo 7,7 Mrd. kWh (2018: 6,7 Mrd. kWh).
Der Erlös aus den handelsbasierten Stromexporten betrug gemäss den Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) 1'786 Mio. Franken (4,90 Rp./kWh). Für die handelsbasierten Stromimporte fielen Ausgaben von 1’385 Mio. Franken an (4,57 Rp./kWh). Somit ergab sich im Jahr 2019 für die Schweiz ein positiver Aussenhandelssaldo von 401 Mio. Franken (2018: positiver Aussenhandelssaldo von 279 Mio. Franken) [Quelle: EZV / swissimpex; Stand: 1.4.2020].
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Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik BFE, Tel. 058 462 56 75 / 079 763 86 11
Herausgeber: Bundesamt für Energie http://www.bfe.admin.ch
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