Die deutsche Solarbranche gibt sich erleichtert über die Streichung des
so genannten Solardach-Deckels - Insgesamt ist ihr das Klimapaket aber eher
ein 'Flüglahmer Flickenteppich'.
Erleichterung über den Fall des Solardach-Deckels, insgesamt aber
eher ernüchternd - so erste Reaktionen aus der Solarbranche auf das
jüngst geschnürte Klimapaket der Bundesregierung. "Die Streichung des
Förderdeckels für Solardächer wird in letzter Minute einen Markteinbruch
abwenden, wenn sie jetzt umgehend gesetzlich fixiert wird. Insgesamt
bleibt das Eckpunktepapier aber eher zaghaft und vage. Statt den
Solarturbo zu starten, knüpft man einen fluglahmen Flickenteppich", sagt
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes
Solarwirtschaft (BSW).
"Die Konkretisierung der Eckpunkte und der vereinbarte jährliche
Monitoring-Prozess zur Einhaltung der Sektorziele wird hoffentlich
zeigen, ob die Bundesregierung endlich die Reißleinen verfügbarer
Fallschirme zieht. Denn nur armerudernd lässt sich der freie Fall in die
Klimakatastrophe nicht abfangen", kommentiert Carsten Körnig die
Klimaschutz-Eckpunkte.
Unklar bleibt der Umfang der dringend notwendigen Beschleunigung des
Photovoltaik-Ausbaus. Mehr als fraglich ist, ob mit dem Maßnahmenpaket
die ebenfalls gewaltigen Potenziale der Solarthermie für die Raum- und
Prozesswärme endlich gehoben werden. Erst jüngst warnten Marktforscher
infolge des notwendigen Atom- und Kohleausstiegs vor einer Klimaschutz-
und Stromlücke für den Fall, dass das jährliche Ausbautempo der
Solarenergie nicht um ein Vielfaches beschleunigt werde.
Der BSW befürchtet, dass die riesigen Klimaschutzpotenziale im
Gebäudesektor weiter größtenteils brach liegen werden. "Der Versuch,
einen schlafenden Riesen im Flüsterton zu wecken, ist vermutlich zum
Scheitern verurteilt", so Körnig. Den Einstieg in die Bepreisung von
Kohlendioxid im Wärmesektor bezeichnet der BSW als erfreulich.
Allerdings wird die starke Deckelung von CO2-Preisen - weit unter den
tatsächlichen Klimafolgekosten - bei gleichzeitig weitgehendem Verzicht
auf gesetzliche Mindeststandards der Herausforderung nicht gerecht.
"Gegen diese strukturellen Defizite der Klima- und Energiepolitik wird
die Bundesregierung nicht ansubventionieren können", so Körnig.
Im Rahmen der Konkretisierung der Eckpunkte könnten an einigen
Stellen zumindest noch entscheidende Nachbesserungen erzielt werden. So
müsse die geplante Förderung des Heizungstausches auch alte Gaskessel
umfassen und den zumindest anteiligen Einsatz Erneuerbarer Energien
voraussetzen. Mit der Solartechnik steht eine millionenfach bewährte und
inzwischen sehr preiswerte Klimaschutztechnik zur Verfügung.
Solarenergie genießt höchste Akzeptanzwerte und könnte ein Vielfaches
der Treibhausgasemissionen einsparen.
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft
^^^ Nach oben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen