Es könnte einer der ersten greifbaren Erfolge der
Jugend-Klima-Demonstrationen werden: Die kleine Kammer des Schweizer
Parlamentes scheint bereit, eine Flugverkehrs-Ticket-Abgabe einzuführen. Sie
könnte dank neu verfügbarer Finanzmittel der für die Klimaproblematik so
wichtigen Energiestrategie Impulse verleihen, vor allem über den dringend
nötigen Ausbau der Solarstrom- und -wärmeproduktion.
Solaranlage auf Parkhaus Flughafen Zürich - als ein Beispiel |
Klar, dass
PolitikerInnen um Vorschläge nicht verlegen sind. So will etwa der Zürcher
FdP-Ständerat Ruedi Noser, der sich ja mit dem Einsitz in Komitee der
Gletscher-Initiative hervorgetan hat, die Elektrifizierung der Flugzeuge
vorantreiben. Ich hätte da eine andere Idee, nicht unbedingt neu, aber im
Rahmen der Klimadiskussionen vielleicht doch noch zielgerichteter. Wie etwa
Swisscleantech und auch die Agentur für Erneuerbare Energien und
Energieeffizienz (siehe Solarmedia vom 3.2.19) schon gefordert haben, muss
unbedingt und vordringlich der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben
werden – und weil dabei in der Schweiz die Solarenergie im Vordergrund steht,
muss die Photovoltaik ebenso wie die Solarwärmegewinnung gewaltig gepusht
werden. Konkrete Vorschläge sind etwa:
·
Solardächer
für alle Schulhausbauten der Schweiz – finanziert durch Bund und Kantone resp.
Mittel aus der Flugverkehrsabgabe. Das könnte leicht einmal den bisherigen Zubau
(200 bis 300 Megawatt Leistung jährlich) um die Hälfte steigern. Und hätte die
erwünschte Zusatzwirkung, dass die SchülerInnen des Landes mit der neuen
Energiequelle vertraut werden (siehe Solarmedia Video vom 5.12.18).
·
Ein
gleiches Programm ist für öffentliche Bauten von Bund, Kantonen und Gemeinden
denk- und wünschbar – wie Gemeindehäuser, Quartierbüros / -anlagen in grösseren
Städten, Infrastrukturbauten wie Werkhöfe.
·
Propagierung
und Unterstützung von Eigenverbrauchsgemeinschaften, welche den Zugang zur
Solarenergie für MieterInnen vorantreiben. Diesbezüglicher Abbau vorhandener
regulatorischer Restriktionen. Zu prüfen ist auch, inwieweit die noch immer
mehreren hundert Elektrizitätswerke in der Schweiz durch ein Anreizprogramm zur
Förderung solcher Eigenverbrauchsgemeinschaften animiert werden können.
·
Forschungsprogramme,
die die Optionen eines weiteren Ausbaus überprüfen und bestmögliche Wege
aufgrund von Versuchsprojekten aufzeigen.
·
Neben
der Solarstromproduktion – die über den Einsatz bei neuen Wärmepumpen bereits
auch für die Heizwärme nutzbar ist – bedarf es spezifischer Förderung der
Solarwärmeproduktion. Denn die Gebäude- und Prozesswärme für die Industrie sind
noch immer der grösste Energiefresser unseres gesellschaftlichen Daseins.
·
Um das
Mass vollzumachen – aber vor allem um der Komplexität der Klima- und
Energiefrage gerecht zu werden - ist die Elektrifizierung der Mobilität mit
gezielten Projekten voranzutreiben, denn der Solarstrom ist bei Realisierung
obiger Massnahmen dann ja vorhanden – oder wie
die Gegner einer solchen Entwicklung stets monieren – sogar im
Überfluss. Wenn dabei etwas für den Flugverkehr getan wird, soll es recht sein –
zuvorderst auf der Prioritätenliste aber steht das sicher nicht.
© Text: GuntramRehsche / Solarmedia
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