Solarstrom intelligent zu nutzen, ist eine der grossen
Herausforderungen der Energiezukunft. In Rickenbach-Sulz haben die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) einen
Lösungsansatz getestet, der auf Smart-Metering-Infrastruktur basiert:
die intelligente Ansteuerung von Warmwasserboilern. Nach zwei Jahren ist
das Pilotprojekt «Sonne in den Boiler» erfolgreich abgeschlossen.
Die Sonne scheint nicht immer dann, wenn es besonders viel Strom
braucht. Eine der Herausforderungen auf dem Weg in die Energiezukunft
ist deshalb, den stetig wachsenden Anteil von Solarstrom intelligent zu
nutzen. Einen möglichen Ansatz dafür hat EKZ während der letzten beiden
Jahre in Rickenbach-Sulz erprobt.
Im Quartier «Dörnler» wurden während dieser Zeit rund 30
Warmwasserboiler intelligent geladen – also immer dann, wenn die grosse
Solaranlage auf dem Dach der im Quartier ansässigen Firma Wegmüller AG
besonders viel Strom ins Netz einspeiste. So wurde ein grosser Teil des
lokalen Solarstroms direkt im Quartier verbraucht – ohne weitere Teile
des Stromnetzes zu belasten. Dass Boiler in einem ganzen Quartier
abhängig von Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen sowie mit Hilfe der
Smart-Metering-Infrastruktur gesteuert werden ist ein Novum.
Üblicherweise werden Boiler zu fixen Zeiten in der Nacht aufgeladen.
Möglich wurde der neuartige Ansatz dank einer von EKZ in Zusammenarbeit
mit der ETH Zürich entwickelten intelligenten Steuerung.
Nach zwei Jahren ist das Pilotprojekt «Sonne in den Boiler» nun
abgeschlossen. Die Boiler im Quartier bezogen während des Pilotprojekts
rund 22 Prozent ihres Stroms aus der Solaranlage. «Wir haben gezeigt,
dass durch intelligente Laststeuerung die Leistungsspitzen von
Solaranlagen im Stromnetz effektiv reduziert werden können», resümiert
Projektleiterin Marina González Vayá. «Dank dieser Technologie kann der
Netzausbau minimiert und die Kapazität für Solarstrom im Netz gesteigert
werden.»
Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt sollen nun in die
Praxis einfliessen. Die Spezialisten von EKZ entwickeln den
vielversprechenden Ansatz weiter, um auch andere flexible Erzeuger und
Verbraucher integrieren zu können – wie beispielsweise Elektroautos,
Wärmepumpen oder kleinere Solaranlagen.
Interview zum Thema hier.
Quelle: EKZ
^^^ Nach oben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen