Reden allenthalben – und doch! Ich vermisse etwas, zumindest in den Zusammenfassungen
zu jenen Reden zum Nationalfeiertag, auf die ich zurückgreifen konnte. Denn da ist
doch etwas in diesen Tagen, das erwähnt gehörte und das der Zuger Ex-Nationalrat
in einem Tweet zum 1. August anmahnte: Die weitaus grösste Bedrohung für das Alpenland Schweiz, Berg
und Tal, ist die Klimaerwärmung.
Ein 1. August-Redner, der sie nicht thematisiert, ist statt hehrer Patriot
bloss hohler Plauderi. Dem kann ich mich anschliessen, und doch halte ich es
mehr mit dem Aufzeigen von Alternativen als mit dem reinen Anmahnen, das so
manche(r) kaum mehr hören mag - von Solarmedia-Autor Guntram Rehsche.
Nicht nur das
Klimaproblem liegt in diesen Tagen offen wie ein Buch vor uns, sondern auch die
konkrete Lösung. Es ist die Anwendung der Energie der Sonne für alles, was nach
Energie verlangt. Dieser Blog kämpfte vor zehn Jahren gegen das Vorurteil, in
der Schweiz scheine zu wenig Sonne – weshalb die Sonnenenergie kaum irgendetwas
zur Lösung der Energiefrage beitragen könne. Vor rund fünf Jahren war das
Argument dann entkräftet, als sich zeigte, dass viele nördlicher als die Schweiz
gelegene Länder bereits wesentlich intensiver von den Vorteilen der
Sonnenenergie Gebrauch machten. Damals gehörte etwa das wenig sonnenverwöhnte
Belgien zu jenen Staaten, die beim jährlichen Zubau an
Photovoltaik-(PV)-Kapazitäten mit an der Spitze lagen.
So musste ein neues
Totschlag-Argument her – und wie so oft in der Schweiz lag es im finanziellen
Bereich. Die Erzeugung von Strom mittels der Sonne schien zu teuer – was teils
auch stimmte für jenen Zeitpunkt. Denn die Preise von Solaranlagen bewegten
sich etwa gegenüber Deutschland bei gut dem Doppelten. Die Kilowattstunde
Solarstrom aus einer kleineren Aufdach-Anlage lag bei rund 30 Rappen. Doch auch
das ist Schnee von gestern, wenn denn dieses Bild angesichts der klimatischen
Verhältnisse denn noch passt. Vor allem der Eigenverbrauch von Sonnenstrom, der
unterdessen auch offiziell möglich ist und sogar gefördert wird (mit den
Bestimmungen für Eigenverbrauchsgemeinschaften) hat das Kostenargument hinweg
befördert – zu einem Zeitpunkt, da mit der geschrumpften oder gar nicht mehr
vorhandenen staatlichen Förderung (Kostendeckende Einspeisevergütung KEV war
einmal) ein neues Hindernis geschaffen wurde.
Und so geht die
vereinfachte Rechnung heute (auf): Bei in der Schweiz durchschnittlichen Energiebezugspreisen
von 20 bis 22 Rappen pro Kilowattstunde ab Steckdose ist jede Solarstromeinheit
wirtschaftlich im Vorteil, die selbst verbraucht werden kann und zu niedrigeren
Kosten erzeugt wurde. Das ist unterdessen möglich im Bereich von 12 bis 25 Rappen,
je nach Anlagengrösse, Lage und Zusatzkosten. Da bleibt ein Überschuss, der
entweder hilft, die geringeren Entgelte der Elektrizitätswerke für Solarstrom
bei der Rücklieferung zu kompensieren – oder der gar in die Anschaffung einer
Solarbatterie gesteckt werden kann. Letzteres ist derzeit noch nicht effektiv
wirtschaftlich, aber mit den stetig sinkenden Batteriepreisen wird auch das
nicht mehr allzu lange dauern.
Was also bleibt als
Erkenntnis für dieses Land am Nationalfeiertag? Die Schweiz könnte mit
vereinten Anstrengungen ein Solarstromland sein in einer nicht allzu fernen
Zukunft – und vereint mit der immer wieder beschworenen Tatsache, dass das Land
auch das Wasserschloss Europas ist, weitest gehend unabhängig in der Stromversorgung
– was wollen wir mehr? Natürlich auch die restliche Energienachfrage auf
nachhaltige Quellen umstellen, wozu wiederum die Sonnenenergie einen namhaften
Beitrag leisten kann – doch das ist eine andere Geschichte.
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