Der Energie-Think-Tank Agora Energiewende aus Berlin prognostiziert die Höhe der Ökostrom-Förderung im Jahr 2019 auf 6,7 bis 6,9 Cent pro Kilowattstunde. Damit bleibt die EEG-Umlage das dritte Jahr in Folge stabil
Die Umlage für Strom aus Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) wird in Deutschland im Jahr 2019 voraussichtlich zwischen 6,7 und 6,9 Cent pro Kilowattstunde liegen und damit das dritte Jahr in Folge weitgehend konstant bleiben. Das hat Agora Energiewende auf Basis ihres aktualisierten EEG-Rechners ermittelt. Der öffentlich verfügbare EEG-Rechner liefert für 2019 einen Wert von 6,78 Cent pro Kilowattstunde. Dieser ist jedoch mit kleinen Prognoseunsicherheiten behaftet, weshalb Agora Energiewende stets eine Bandbreite für die künftige Umlage prognostiziert. Im Jahr 2017 bezahlen die meisten Stromverbraucher 6,79 Cent pro Kilowattstunde für die Förderung von Ökostrom. Offiziell wird die EEG-Umlage für 2018 am 15. Oktober von den vier Betreibern der Stromübertragungsnetzte bekanntgegeben.
Dass die EEG-Umlage
trotz des Wachstums bei den Erneuerbaren Energien nicht steigt, hat
mehrere Gründe: Zum einen erlösen Erneuerbare-Energien-Anlagen aufgrund
allgemein gestiegener Großhandelsstrompreise immer mehr Geld am
Strommarkt. Dadurch verringert sich ihre Förderung, die über die EEG-Umlage aufgebracht wird. Zum anderen haben die Übertragungsnetzbetreiber auf dem sogenannten EEG-Konto
auch 2018 einen Überschuss von mehreren Milliarden Euro angehäuft – ein
Großteil dieser sogenannten Liquiditätsrücklage kann im nächsten Jahr
an Stromverbraucher zurückgegeben werden und die EEG-Umlage dämpfen.
Diese Effekte sind in Summe so stark, dass sie eine ursprünglich für 2019 prognostizierte deutliche Erhöhung der EEG-Umlage komplett kompensieren. Agora Energiewende rechnet nun damit, dass die EEG-Umlage
2020 die Marke von 7 Cent pro Kilowattstunde überschreitet. Auf diesem
Niveau wird die Umlage Anfang der 2020er-Jahre – je nach erwartetem
Börsenstrompreis und Zubau der Erneuerbaren Energien – verharren und
anschließend ab Mitte der 2020er-Jahre wieder sinken.
„Die
hohen Investitionen Deutschlands in Erneuerbare Energien der
vergangenen 15 Jahre tragen jetzt Früchte“, sagt Frank Peter,
stellvertretender Direktor von Agora Energiewende. „Wir bekommen Jahr
für Jahr mehr Strom aus Erneuerbaren Energien während die Förderkosten
dafür bereits heute konstant bleiben und schon in wenigen Jahren immer
weiter sinken werden.“
Gleichwohl könnten die Kosten, die für Stromkunden aus der EEG-Umlage entstehen, noch schneller sinken. Denn ein erheblicher Teil der EEG-Umlage
besteht aus Kosten, die nicht über die Stromkunden getragen werden
müssen – wie etwa die Befreiung von weiten Teilen der Industrie von der
Zahlung der vollen EEG-Umlage
oder die Technologieentwicklungskosten für Windkraft auf See und von
Solaranlagen. „Eine Reform der Abgaben und Umlagen auf Energie kann dies
korrigieren und so den Beginn der Entlastung der Stromkunden zeitlich
deutlich vorziehen“, sagt Peter.
Der EEG-Rechner
von Agora Energiewende wurde vom Freiburger Öko-Institut entwickelt, er
wird laufend aktualisiert. Das Excel-Tool steht unter www.agora-energiewende.de/eeg-rechner zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Agora
Energiewende erarbeitet wissenschaftlich fundierte und politisch
umsetzbare Wege, damit die Energiewende gelingt. Agora Energiewende ist
eine gemeinsame Initiative der Stiftung Mercator und der European
Climate Foundation.Quelle: agora-energiewende.de
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