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Ron Kenedi, Vizepräsident von Konkurrent Sharp Solar meint zum neuen Vorhaben, damit beginne die Kraftwerksära der Photovoltaik im US-Markt. Dieser werde riesig sein. Andere Branchenvertreter stimmen zu, auch aus der Investmentszene – und stützen damit die Erkenntnisse, die am Sustainability-Day in Zürich vermittelt wurden (siehe Solarmedia vom 21. Oktober 2009). Eingeleitet wurde die Entwicklung allerdings schon im Vorjahr, als trotz der damals noch skeptischen US-Administration in den USA bereits eine Verdoppelung der PV-Kapazitäten erreicht wurde. Die entscheidende Rolle dabei spielten wohl die Initiativen einzelner Bundesstaaten, allen voran Kaliforniens. Die künftig drohenden Kosten der kohlebasierten Energieerzeugung waren gemäss Renewableenergyworld der Wink mit dem Zaunpfahl.
Dass die photovoltaische Stromerzeugung auch bei diffusem Sonnenlicht funktioniert, gilt unterdessen als wichtiger Technologievorteil. Und macht ihre Anwendung auch in US-Bundesstaaten möglich, wo die solaren Bedingungen weniger optimal als etwa in Kalifornien sind. Was im übertragenen Sinn auch für Mitteleuropa und die Schweiz gilt. Als weiterer Vorteil der Photovoltaik wird deren Modularität und Skalierbarkeit angesehen. Sie lässt sich mit anderen Worten in beliebigen Grössenordnungen aufbauen, eignet sich vor allem auch für die dezentrale Anwendung. Dass besonders grosse PV-Anlagen (über 20 Megawatt Leistung) bei schnell wechselnden Sonneneinstrahlungen Schwierigkeiten für die Netzeinspeisung mit sich bringen, gilt derzeit noch als eine der technischen Knacknüsse. Im Falle des Sunpower-Kraftwerks für PG&E in Kalifornien wird deshalb an neuen Speichertechnologien gearbeitet.
Ein weiterer Vorteil eines dezentralen Aufbaus mit kleineren ein- bis zwei-Megawatt-Anlagen wird deren Ausgleichsfunktion sein. Deshalb planen die grossen Versorger parallel zu den Grossanlagen auch solche viele kleine Kraftwerke. Und zumindest unter US-Bedingungen wird auch die andere Solartechnologie, nämlich die thermische Produktion eine grosse Rolle spielen. Für sie kommen aber nur Grossanlagen in Frage, wie sie in letzter Zeit etwa auch in Spanien aufgebaut wurden (siehe Solarmedia vom ) oder mit dem Grossprojekt Desertec geplant sind (siehe Solarmedia vom ).
Bleibt die alles entscheidende Frage der Kosten der solaren Stromerzeugung. Sie wurden noch vor 18 Monaten auf $6,000/kW veranschlagt und sind unterdessen auf $3,500/kW gesunken, mithin also um fast die Hälfte. Was noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten dürfte. Das bestätigt etwa auch Chris O’Brien, head of market development for Oerlikon Solar. Der grösste Schweizer Player im Solarmarkt stellt Anlagen für die Modulproduktion her und in Aussicht, dass die weniger effektiven Dünnfilmmodule schon bald für $0.70/W auf Oerlikon-Anlagen zu produzieren sind. Was in der Folge die Kosten für den Endverbraucher auf $0.10/kW bis 2012 reduzieren dürfte. Im US-Vergleich wird dann in ungefähr Grid-Parity erreicht sein – abhängig von den lokalen Endverbrauchskosten. Wahrlich sonnige Aussichten für die Photovoltaik-Branche.
© Solarmedia / Quelle: Renewableenergyworld
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