Mittwoch, 26. Oktober 2022

Pionier der Solarzellenforschung gewinnt Technologiepreis

Der Millennium-Technologiepreis 2022 wurde Scientia-Professor Martin Green der Universität Neusüdwales, Australien, für seine Innovation verliehen, welche die Erzeugung von Solarenergie maßgeblich verändert hat.

Professor Martin Green von der australischen University of New South Wales (UNSW) wurde für seine führende Rolle bei der Entwicklung von PERC-Solarzellen (Passivated Emitter and Rear Cell) mit dem Millennium Technology Prize 2022 ausgezeichnet.
Mit der mit 1 Million € dotierten globalen Auszeichnung für Technologie, die alle zwei Jahre verliehen wird, wurde Greens führende Rolle in der Entwicklung der Zelle mit passivierter Emissionselektrode und Rückseite (Passivated Emitter and Rear Cell, PERC) gewürdigt. Seit ihrer Entwicklung im Jahr 1983 eroberte sich die PERC einen Platz als wirtschaftlich sinnvollste und effizienteste Silizium-Solarzellentechnologie für den Einsatz in Solarmodulen und für die Elektrizitätserzeugung in großem Maßstab, mit nahezu 90 % des globalen Solarzellenmarktes.

Green entwickelte die PERC mit seinem Team weiter, indem er die Qualität sowohl der Ober- als auch der Rückseite der standardmäßigen Silizium-Solarzellen verbesserte. Wenn das Sonnenlicht - in der Form von Teilchen, die Photonen genannt werden - in eine Zelle eindringt, regt es die Elektronen im Silizium an. In diesem angeregten Zustand können sich die Elektronen durch die Zellen bewegen und erzeugen elektrischen Strom.


Die Innovation hat die Kosten für den Gebrauch von Solarmodulen stark reduziert, wodurch Solarenergie erschwinglicher wurde als fossile Alternativen. PERC können auch eine Energieversorgung für Haushalte bieten, ohne mit einem Netz verbunden sein zu müssen, was eine zuverlässige Stromversorgung für abgelegene Gemeinden gewährleistet.
Prof. Green sagte: „Es ist eine große Ehre, als Empfänger eines derartig renommierten Preises ausgewählt worden zu sein. So wird nicht nur mein Beitrag zur Photovoltaik [der Umwandlung von Licht in elektrische Energie] gewürdigt, sondern auch die Leistungen meiner Studenten und Forscherkollegen sowie jene der umfassenderen Forschungsgemeinschaft im Bereich der Photovoltaik und der kommerziellen Gemeinschaft.“


Green und sein Team arbeiten im Augenblick an kombinierten Zellentechnologien, um einen Wirkungsgrad der Solarzellen von 40 % zu erreichen, indem Möglichkeiten wie das Übereinanderstapeln von Zellen erforscht werden.
Green sagte: „Solarzellen werden in zunehmendem Maße dafür genutzt, große Kraftwerke zu ersetzen, die fossile Brennstoffe verwenden. 2021 bezogen 20 Länder oder Regionen einschließlich Australien, Chile, Deutschland, Griechenland, Italien, der Niederlande, Spanien, Vietnam und Kalifornien (US) zwischen 8 % und 25 % ihrer gesamten Stromversorgung aus Solarenergie, und die Zahl steigt schnell an.“ „Die raschen Kosteneinsparungen in der Solarenergie, die durch meine Arbeit möglich wurden, kommen gerade rechtzeitig, genau zu jenem Zeitpunkt, an dem die Wichtigkeit sofortigen Handelns zum Abschwächen des Klimawandels erschreckend deutlich geworden ist.“

 

Prof. Minna Palmroth, Vorstandsvorsitzende der Technischen Akademie Finnland, sagte: „Die Innovation von Professor Green hat die Lebensqualität von Milliarden von Menschen weltweit bereits erheblich verbessert und wird dies auch weiterhin tun. Sie fördert die ökologisch nachhaltige Entwicklung, von nationalen Stromnetzen bis zu privaten Haushalten.“ Prof. Päivi Törmä, Vorsitzende der internationalen Jury des Millennium-Technologiepreises, sagte: „PERC können uns helfen, preisgünstige Energielösungen anzubieten und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die kontinuierliche Forschung an Solarzellen ist notwendig, um jene ihrer Bestandteile, die nur in begrenzten Mengen verfügbar sind - wie zum Beispiel Silber -, durch Alternativen zu ersetzen, die in größerem Ausmaß vorhanden sind.“

 

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