Die goldenen Gewinner/innen des Jahres 2020 sind: Die ZHAW
gemeinsam mit der Schmid Hutter AG Winterthur und der Meyer Orchideen AG
(Kategorie Energietechnologien), die Regio Energie Solothurn (Kategorie
Erneuerbare Energien), die Viktor Meili AG und die Designwerk Products
AG (Kategorie Energieeffiziente Mobilität) sowie die ETH Zürich
(Kategorie Gebäude und Raum). Damit wird auch ein Anergienetz prämiert - Solarmedia hat am Vortag ein anderes präsentiert (siehe Solarmedia 8.1.20).
Eines der Siegerprojekte Text siehe unten Vergrössern mit Klick auf Bild ! |
Kategorie Energietechnologien: ZHAW-IEFE, Schmid Hutter AG Winterthur, Meyer Orchideen AG - Ein thermochemisches Energieversorgungsnetz im Orchideen-Gewächshaus. Seit fast 10 Jahren werden die Orchideen im Gewächshaus der Meyer Orchideen AG in Wangen bei Dübendorf klimaneutral produziert. Der richtige Ort also, um eine hochinnovative Energietechnologie zu erproben. Es geht um thermochemische Netze, die im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts H-DisNet erforscht werden. Sie können Energie als chemisches Potenzial in einer Salzlösung beliebig lang und ohne Verluste speichern. Im Orchideengewächshaus haben das Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering der ZHAW zusammen mit dem Klima- und Lüftungsbauer Schmid Hutter AG Winterthur eine Anwendung für ein derartiges thermochemisches Netz aufgebaut. Hier dient es dazu, den Energieverbrauch für die Klimatisierung um bis zu 50% zu reduzieren. Künftig steht jedoch die Anwendung als Speicherlösung in intelligenten lokalen Energienetzen im Vordergrund.
Kategorie Erneuerbare Energien: Regio Energie Solothurn Biologische Methanisierung mit Archaeen im Hybridwerk - Blähungen
haben wir alle, doch sind sie uns eher unangenehm. Ganz anders ist das
bei Archie. Archie ist ein Urbakterium und darf im solothurnischen
Zuchwil im Auftrag des Stadtwerks Regio Energie Solothurn und im Rahmen
des europäischen Forschungsprojekts STORE&GO munter vor sich
hinfurzen. Dazu frisst er Wasserstoff und CO2 und macht daraus
Biomethan, das dann ins Erdgasnetz eingespeist wird. Diese sogenannte
biologische Methanisierung findet im Hybridwerk der Regio Energie
Solothurn statt. Ausgestattet ist das seit 2015 bestehende Hybridwerk
unter anderem mit einem Elektrolyseur, der solaren Wasserstoff
herstellt, einem Wasserstoffspeicher und einem Blockheizkraftwerk.
Archie fügt sich logisch in dieses innovative Gesamtkonzept ein und
hilft auch dem Publikum, die komplexen technischen Prozesse besser zu
verstehen.
Kategorie Energieeffiziente Mobilität: Viktor Meili AG - Elektro-Kommunalfahrzeuge der Viktor Meili AG Kommunalfahrzeuge:
Sie gehören zum Stadt- und Dorfbild (siehe Bild oben). Die kleinen Fahrzeuge fegen die
Quartierstrassen, räumen Äste, Laub und Abfall weg oder halten die Wege
frei von Schnee und Eis. Meist machen sie dabei einen Riesenlärm und
stossen stinkende Diesel-Abgaswölkchen aus. Ab sofort muss das nicht
mehr sein. Denn die vom schweizerischen Familienbetrieb Viktor Meili AG
in Schübelbach (SZ) in den letzten 10 Jahren entwickelten elektrischen
Kommunalfahrzeuge stehen am Start. Sie sind mindestens so leistungsfähig
wie ihre Diesel-Cousins und haben pro Batterieladung eine lange
Einsatzdauer. Zudem sind sie sehr leise, stossen kein CO2 aus und sparen
über ihre Lebensdauer gegen 100'000 Franken an Betriebs- und
Unterhaltskosten.
Kategorie Energieeffiziente Mobilität: Designwerk Products AG - 26-Tonnen-Elektrolastwagen Futuricum Collect 26E. Kehrichtlastwagen
müssen stark und ausdauernd sein. In ihren Stop-and-Go Touren fahren
sie die Strassen ab und entsorgen alles, was wir loswerden wollen. Und
sie tun das mit sehr viel Lärm und einem unverkennbaren Dieselparfum.
Dass gerade die schweren Kehrichtlastwagen ein ideales Einsatzgebiet für
den Elektroantrieb sind, hat die Firma Designwerk aus Winterthur
erkannt. In einem dreijährigen Leuchtturmprojekt entwickelte sie den
26-Tonnen-Elektrolastwagen Futuricum Collect 26E. Heute steht dieser in
Thun, Murten, Lausanne und Neuenburg geräuscharm und CO2-frei im
täglichen Einsatz. Zwar noch rund doppelt so teuer wie die
Dieselmodelle, aber im Betrieb um 80% günstiger. Nun startet die
Designwerk Products AG die Serienproduktion am Standort Winterthur und
will künftig noch weitere Anwendungsnischen für schwere elektrische
Nutzfahrzeuge erschliessen.
Kategorie Gebäude und Raum: ETH Zürich - Das Anergienetz auf dem Campus Hönggerberg der ETH Zürich. Über
12'000 Studierende und Mitarbeitende strömen täglich auf das Gelände
des Campus Hönggerberg der ETH Zürich und verbrauchen soviel Energie wie
eine Kleinstadt. Grund genug für die ETH, eine konsequente
Energiestrategie zu verfolgen: Bis 2040 will sie ihre CO2-Emissionen
trotz geplantem Wachstum um 80% reduzieren. Teil dieser Strategie ist
die erneuerbare Wärmeversorgung im Hönggerberg, die seit 2012 über
mehrere 200 Meter tiefe Erdsondenfelder erfolgt. Diese speichern im
Sommer Abwärme im Boden, und geben sie im Winter wieder zum Heizen frei.
Für den Energietransport sorgt ein sogenanntes Anergienetz, ein
Niedertemperaturverteilnetz. Je nach Wärmebedarf der Gebäude, saugen
oder pumpen fünf angeschlossene Energiezentralen das Wasser aus oder in
den Anergie-Ring. Dank eines kontinuierlichen Betriebsmonitorings
fliessen die Erfahrungen direkt in Optimierungen und den künftigen
Ausbau des Campus Hönggerberg ein.
Quelle: www.admin.ch
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