Die deutsche Organisation Zukunft Altbau rät Betreibern, die Solar-Anlagen
rechtzeitig auf Winterschäden zu überprüfen. Niederschlag, Laub und
Frost können in der kalten Jahreszeit Schäden an Solaranlagen
hinterlassen. Daraus folgen immer wieder hohe Ertragseinbußen im Sommer.
Hauseigentümer sollten deshalb ihre Anlage nach dem Winter
überprüfen lassen, rät Zukunft Altbau, das vom Umweltministerium
Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm. Mit dem Frühjahr
beginnt die sonnen- und ertragreiche Zeit des Jahres. Eine regelmäßige
Kontrolle ist daher sinnvoll. „Starke Leistungsabfälle oder größere
Witterungsschäden können Betreiber von Solarstrom- und
Solarthermieanlagen selbst feststellen“, sagt Frank Hettler von Zukunft
Altbau. „Für eine genaue Überprüfung müssen Fachhandwerker zu Rate
gezogen werden. Sie erkennen auch versteckte Schäden, reparieren diese
bei Bedarf und entfernen Verschmutzungen durch Vögel und Blätter
fachgerecht.“ Selbst auf das Dach zu klettern, sollten Hauseigentümer
unterlassen: Die Unfallgefahr ist zu hoch, außerdem können die
Solaranlagen beschädigt werden.
Mehr als 80 Prozent der jährlichen Sonneneinstrahlung
entfällt auf die Zeit zwischen März und Oktober. Solaranlagen liefern
deshalb in diesen Monaten am meisten Ertrag. Zu Beginn der Saison lohnt
es sich daher, einen Frühjahrs-Check durchzuführen. Die Anlagenbetreiber
können die Kontrolle teilweise selbst durchführen, zum Teil muss der
Fachbetrieb ran. Das gilt sowohl für Photovoltaik-Anlagen als auch für
Solarthermieanlagen.
Den Anlagen setzen Witterungsschäden durch Eis, Schnee,
Hagel oder Verschmutzungen immer wieder zu und mindern die
Leistungsfähigkeit. „Auch kleine Schäden, die häufig nicht auf den
ersten Blick zu erkennen sind, haben teilweise empfindliche Auswirkungen
auf die Rendite“, warnt Frank Hettler. „Mit geringem Aufwand lässt sich
das verhindern.“
Ertragseinbuße bei Solarstromanlagen eigenständig feststellen: Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugen
Hauseigentümer günstigen Solarstrom, den sie bei Bedarf selbst
verbrauchen oder in das öffentliche Netz einspeisen. Das ist nicht nur
klimaschonend, sondern auch wirtschaftlich. Besonders effizient läuft
die Anlage, wenn ihre Funktionsfähigkeit regelmäßig überprüft wird.
Hauseigentümer können dabei selbst aktiv werden: Ein Vergleich des
Stromertrags mit Vorjahreswerten zeigt an, ob der Winter eventuell
Schäden an der Anlage hinterlassen hat. Mit einem Überwachungssystem
sind Ertragsdaten jederzeit auf einer Smartphone-App verfügbar. Eine
automatisierte Warnmeldung weist zusätzlich auf Mängel hin. „Wenn Anlageneigentümer nicht wissen, wie sie die Anlage
überwachen können, sie keine Zeit dafür haben oder bereits ein
Ertragsverlust im Vergleich zu früheren Jahren deutlich wird, sollte ein
geschulter Handwerker einen umfassenden Solaranlagen-Check
durchführen“, erklärt Martina Riel von der landesweiten
Koordinationsstelle der Photovoltaik-Netzwerke in Baden-Württemberg .
„Fachleute inspizieren die Befestigungen, die elektrischen Anschlüsse,
die Kabel und den Wechselrichter. Außerdem sind sie in der Lage, Schäden
an der Verglasung fachgerecht zu reparieren.“
Der Frühjahrs-Check bei Solarthermieanlagen: Auch Eigentümer von Solarthermieanlagen können
eigenständig überprüfen, ob die Anlage im Winter beschädigt wurde.
Thermische Solaranlagen erzeugen Wärme, genutzt wird sie zur
Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung. Mit einem
Wärmemengenzähler lässt sich der Ertrag mit früheren Werten vergleichen.
Besitzen Eigentümer keinen solchen Zähler, können sie selbst Hand
anlegen: Wenn sich bei Sonnenschein das Rohr, das vom Kollektor zum
Speicher führt, wärmer anfühlt als die Leitung vom Speicher zum Dach und
wenn die Pumpe normal läuft, liefert die Solarthermieanlage Wärme.
Bei Auffälligkeiten hilft eine professionelle Wartung.
„Dabei werden auch die Kollektoren entlüftet, die Umwälzpumpe
kontrolliert und der Frostschutz überprüft“, sagt Frank Hettler von
Zukunft Altbau. Erst, wenn alle Schäden beseitigt sind, kann die Anlage
in gewohntem Maß Warmwasser für Küche und Bad liefern oder die Heizung
unterstützen.
Kosten lassen sich absetzen: Die Kosten für den Frühjahrs-Check sind steuerlich
absetzbar. Damit die Routinekontrolle nicht vergessen wird, empfiehlt
Frank Hettler einen Wartungsvertrag. Dieser enthält alle ein bis zwei
Jahre eine automatische Inspektion der kompletten Anlage, inklusive
einer Ertragsprüfung. Das lohnt sich besonders für Hauseigentümer, die
nicht über das Know-how verfügen, die Ertragswerte richtig auszuwerten.
Neutrale Informationen gibt es in Deutschland kostenfrei über das Beratungstelefon von Zukunft Altbau 08000 12 33 33 oder per E-Mail an beratungstelefon(at)zukunftaltbau.de. In der Schweiz allenfalls bei www.swissolar.ch.
Tipps für den Solaranlagencheck
1. Erträge selbst überprüfen: Solaranlagenbetreiber sollten im Frühjahr die Ertragswerte mit den Vorjahren vergleichen. Bei Photovoltaikanlagen hilft dabei eine Fernüberwachung, bei Solarthermieanlagen ein Wärmemengenzähler.
2. Bei Auffälligkeiten sollten Fachleute hinzugezogen werden. Sie kontrollieren die Funktionsfähigkeiten der Anlage und beseitigen sämtliche Winterschäden.
3. Die Kontrolle der Anlage sollte regelmäßig erfolgen. Ein Wartungsvertrag sichert automatisch eine genaue Inspektion im Turnus von ein bis zwei Jahren.
Quelle Zukunft Altbau 2019 | PR-Agentur Solar Consulting GmbH 2019
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